Mein Philodendron Florida Ghost

Philodendron Florida Ghost
Mein kleiner Philodendron Florida Ghost

Der Philodendron Florida Ghost – für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Schon ganz zu Beginn meiner Pflanzenleidenschaft hat mich diese besondere Pflanze in ihren Bann gezogen. Und auch heute noch gehört sie zu meinen absoluten Favoriten unter den Pflanzen-Raritäten.

Was mich bis heute fasziniert: Jedes einzelne Blatt wirkt wie ein kleines Kunstwerk. Die neuen Blätter wachsen aus dem Stamm wie zarte Kokons, die sich langsam entfalten – fast wie ein Schmetterling in Zeitlupe. Und diese weißlich-grünen Geisterblätter? Einfach magisch!

Der erste teure Pflanzenkauf – und ein kleiner Schock

Der Philodendron Florida Ghost war übrigens auch die erste Pflanze, für die ich tiefer in die Tasche gegriffen habe. Damals war sie noch nicht so leicht erhältlich wie heute – und ich war bereit, mehr auszugeben. Leider lief dabei nicht alles so, wie es sollte…

Ich bin nämlich auf einen Pflanzenbetrug hereingefallen.

Was genau passiert ist, wie ich den Fake erkannt habe und welche Tipps ich euch mitgeben kann, damit euch sowas nicht passiert – das erfahrt ihr hier.

Erhältlichkeit und Preise

🆕 Update 2025: Der Florida Ghost ist endlich (fast) überall!

Wer hätte das gedacht? In den letzten zwei Jahren hat sich viel getan – auch auf dem Pflanzenmarkt. Während der Philodendron Florida Ghost früher eine absolute Rarität war, findet man zumindest die grüne Variante, den Florida, mittlerweile immer öfter auch im gut sortierten Pflanzenfachhandel.

Ein Ghost im klassischen Sinne – also mit den hellen bis weißen Jungblättern – ist aber immer noch eher selten in den Verkaufsregalen. Die meisten Pflanzen, die ihr so seht, sind normale Philodendron Florida Hybride, manchmal auch als Green Ghost verkauft. Aber die echten „Weißen Geister“? Immer noch Mangelware.

💸 Preise 2025 – realistischer, aber nicht geschenkt

Online liegen die Preise aktuell (Stand Frühjahr 2025) meist zwischen 15 und 35 Euro für kleinere Pflanzen oder Ableger. Auf Plattformen wie Kleinanzeigen oder bei Pflanzenbörsen findet ihr mittlerweile aber auch viele Privatverkäufe zu fairen Preisen. Und das Beste: Fast jeder größere Onlineshop für Zimmerpflanzen hat den Ghost mittlerweile im Sortiment.

Ich wollte mir dieses Mal aber persönlich einen aussuchen – man lernt ja aus seinen Fehlern. Also habe ich mir auf der MyBotanika in Ulm direkt am Stand des Pflanzenladens meinen Favoriten geschnappt.

👉 Kleiner Tipp: Dort gab es zwar viele Florida Ghosts, aber wer ein größeres Exemplar wollte, musste echt schnell sein. Ich war nicht ganz flott genug – und später waren viele Pflanzen schon ziemlich angeschlagen. Zum Glück habe ich noch eine gefunden, die meinen Vorstellungen entsprach. Bezahlt habe ich faire 20 €.


🔙 Rückblick: Preise & Seltenheit im Jahr 2020

Werfen wir mal kurz einen Blick zurück – Stand September 2020 war der Philodendron Florida Ghost noch eine echte Rarität:

  • Junge Pflanzen aus Tissue-Kultur kosteten damals zwischen 25 und 75 €.
  • Ausgewachsene Exemplare mit kräftig weißer Panaschierung gingen schnell in den dreistelligen Bereich.
  • Aufgrund der großen Nachfrage und der geringen Verfügbarkeit waren viele Pflanzen innerhalb von Minuten ausverkauft oder einfach extrem überteuert.
  • Hinzu kam: Die Corona-Pandemie sorgte für massive Lieferverzögerungen und erschwerte den internationalen Pflanzenhandel.

Damals war klar: Die Preise würden mit steigender Verfügbarkeit sinken – und genauso ist es gekommen.

meine Pflanze einige Wochen nach dem Kauf
Florida Ghost
Mein „falscher“ Florida Ghost im Winter 2020

Meine große Sorge: Mach ich alles richtig mit meinem Florida Ghost?

Dementsprechend groß war – und ist – meine Sorge, mit meinem neuen Schatz irgendwas falsch zu machen. Immerhin ist der Philodendron Florida Ghost keine 08/15-Zimmerpflanze, sondern für mich ein echtes Highlight. 💚 Aber hey, dachte ich – heutzutage kann man doch alles einfach googeln, oder?
Tja. Denkste!

Kaum Infos trotz stundenlanger Recherche

Selbst nach intensiver Recherche, dem Durchforsten alter, eingescannt wirkender Gartenbücher und dem Abtauchen in diverse Onlineforen blieb ich ratlos zurück. So richtig fundierte Informationen über diese außergewöhnliche Philodendron-Art? Fehlanzeige. Meistens stößt man nur auf Gerüchte, Halbwissen oder widersprüchliche Tipps, die kreuz und quer durchs Netz schwirren.
Ich bin mir aber sicher: Das wird sich ändern – allein schon, weil der Florida Ghost immer beliebter wird.
Solange das Netz noch eher vage bleibt, stelle ich euch diese kleine Schönheit einfach hier selbst vor – mit allem, was ich bisher selbst herausgefunden, ausprobiert oder gelernt habe. Denn wenn schon keine zuverlässige Quelle auffindbar ist, dann teile ich wenigstens meine eigenen Erfahrungen mit euch – für alle, die sich ebenfalls in diese ungewöhnliche Pflanze verliebt haben.

Bitte bedenkt bei all meinen Tipps: Die Bedürfnisse und Ansprüche einer Pflanze hängen von der individuellen Situation in eurem Zuhause ab. Wo sie steht, wie viel Licht sie da bekommt, in welchem Substrat sie wächst, eure Umgebungstemperatur, Bewegung der Luft im Raum, wie ihr lüftet. Bei mir ist es ganz schön dunkel und schattig, ich setze also auf wenig Wasser, sehr stark entwässernde Erde und zusätzliche Pflanzenlampen. Was meiner Pflanze gut tut, könnte eurer in einer anderen Umgebung schaden. Beobachtet eure Pflanze, lernt sie kennen und verstehen, denkt an ihre Bedürfnisse und bewertet die Situation selbst.

Mein Philodendron Florida Ghost im Pflanzenporträt

Wissenschaftlicher Name und Handelsnamen

Philodendron Florida
Variante: Mutation genannt Ghost/ Florida Ghost mint

Der Philodendron Florida Ghost ist streng genommen keine eigene Art, sondern eine Farbvariante bzw. Mutation des Philodendron Florida. Und genau da fängt die Verwirrung auch schon an – denn es gibt mittlerweile einige Varianten mit ähnlichen Namen, die gerne mal durcheinandergeworfen werden. 😅

Damit ihr im Pflanzen-Dschungel den Überblick behaltet, hier eine kleine Übersicht der bekannten Florida-Varianten:

🌿 Philodendron Florida (auch „Florida Green“ genannt)

Das ist das „Original“ – die Grundform. Dunkelgrüne, glänzende Blätter ohne Panaschierung, robust und hübsch, aber ohne die auffällige Farbmutation.

👻 Philodendron Florida Ghost

Die berühmte „Ghost“-Variante, deren neue Blätter in einem hellen, geisterhaften Weiß bis Elfenbein austreiben und sich mit der Zeit grün färben. Der Liebling vieler Sammler – und Namensgeber für unseren Artikel!

🌱 Philodendron Florida Ghost Mint

Hier wird’s spannend: Diese Variante zeigt minzgrüne bis weißgrün gepunktete Blätter. Viele diskutieren, ob es sich dabei wirklich um eine eigene Mutation handelt oder ob der „Mint“-Look durch Lichtmangel oder Umweltbedingungen beim klassischen Ghost entsteht. Bisher gibt’s dazu keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege – aber hübsch ist er allemal! Meiner Meinung nach ist es ein Ghost.
Je nach Herkunft unterscheiden sich auch die Ghost Mutanten, nicht alle Pflanzen sehen gleich aus.

💛 Philodendron Florida Beauty

Wunderschön panaschiert mit gelben oder weißen Mustern auf grünem Grund. Diese Variante hat in den letzten Jahren richtig Hype bekommen und ist unter Sammlern sehr gefragt. Sie ist in der Regel deutlich teuer als der Ghost, kann aber leider spontan wieder vergrünen.

🌿 Florida Beauty Green

Wenn eine Beauty-Variante ohne sichtbare Panaschierung wächst, spricht man manchmal von „Beauty Green“. Wahrscheinlich handelt es sich dabei aber einfach um einen Philodendron Florida ohne Mutation – also wieder die Grundform.

⚪️ Florida Beauty Variegata Albo

Die besonders edle Version der Beauty mit reinweißer Panaschierung – sehr selten und meist entsprechend teuer.

💛 Florida Beauty Variegata Alba

Und hier dann das Gegenstück mit gelblicher Panaschierung. Ebenfalls wunderschön und beliebt bei Sammlern.

Besonderheiten und Merkmale: Farbwechselnde Blätter


Die neuen Blätter eines etablierten Philodendron Florida Ghost sind jedes Mal eine kleine Überraschung! Sie können in den verschiedensten Tönen erscheinen – von hellgelb über limonengrün, elfenbeinfarben bis hin zu schneeweiß. Und genau das macht ihn so besonders: Die zarten neuen Blätter wirken wie kleine Geister – kein Wunder also, woher der Name stammt. Die außergewöhnliche Blattform erinnert tatsächlich ein bisschen an kleine Männchen oder schwebende Geister, was die Pflanze optisch absolut einzigartig macht.

Farbverlauf und Panaschierung

Nach dem Erscheinen verändert sich die Blattfarbe innerhalb einiger Wochen:
Aus dem anfänglichen Cremeton (oder reinweissem Blatt) wird ein helles Grün, später ein sattes Dunkelgrün. Dabei können helle Bereiche zurückbleiben, was für tolle Muster und eine individuelle Panaschierung auf den Blättern sorgt. 👉 Manchmal zeigt der Florida Ghost sogar ein minzgrünes bis weiß gepunktetes Blattmuster – das ist dann der sogenannte Florida Ghost Mint, den viele Sammler ganz besonders feiern. Meiner Meinung nach ist ein Mint-Ghost nur eine Farbvariante beim Ghost, keine eigenständige Züchtung oder Hybridisierung.
Manche Ghostblätter bleiben auch sehr lange, über Monate weiss und färben sich nicht mehr Grün. Das ist derzeit bei meinem der Fall.

Blattstiele & Struktur

Ein weiteres spannendes Merkmal: die Blattstiele.
Sie sind nicht glatt, sondern mit winzigen, fast stacheligen Hubbeln überzogen – keine Angst, sie pieksen nicht, aber man spürt sie deutlich beim Anfassen. Farblich variieren sie von grünlich bis dunkelrot-braun. Beim frischen Blattaustrieb sogar bis hin zueinem warmen Pink.

Die Entwicklung der Blattform

Wie bei vielen Philodendron-Arten verändert sich die Blattform mit zunehmendem Alter.
Junge Pflanzen haben eher kleine, glatte Blätter mit spitzer Form. Mit der Zeit werden die Blätter ovaler, später bilden sich dann kleine „Öhrchen“, und irgendwann entwickeln sich die typischen „Flügelchen“ und sogar leichte Perforierungen – besonders bei älteren Pflanzen.
Bei mehrjährigen Pflanzen bilden sich unglaublich große Blätter aus, die in der Form eher an Drachenköpfe erinnern, als an Geister.
Die neuen Blätter eines etablierten Florida Ghost können hellgelb, limonengrün, elfenbeinfarben bis schneeweiß sein. Wie ein kleiner Geist, dazu passt auch die außergewöhnlich schöne Blattform, die an einen Geist oder Männlein erinnert. Im Laufe einer Woche verfärben sich diese jungen Blätter dann zurück in ein helles grün, später in ein stattes dunkelgrün. Dabei können helle Stellen zurück bleiben, was zu schönen Mustern auf den Blättern führt. Manchmal sind die Blätter auch minzgrün und weiß gemischt, also panaschiert / getüpfelt und gemustert (Florida Ghost mint).

Philodendron Florida Ghost junges Blatt mit 2 "Ohren" und 2 "Flügeln"
Philodendron Florida junges Blatt mit 2 „Ohren“ und 2 „Flügeln“

Geschichte und Herkunft des Philodendron Florida Ghost

Bob McColley, Bamboo nursery – Orlando, Florida, July 1958. Fotograf: Johnson.

Es heißt in Internetforen, beim Philodendron Florida handelt es sich um einen künstlich erschaffenen Hybriden aus mindestens 2 Sorten, vermutet wird eine Kreuzung aus Philodendron Squamiferium und Philodendron Pedatum, dies ist aber unbestätigt. Es könnten auch andere Elternpflanzen oder mehrere sein. Eine Quelle besagt beim Florida handelt sich um eine Kreuzung aus P. squamiferum Poepp. x P. laciniatum (Vell.)

Gezüchtet haben soll ihn ein Herr Robert, genannt „Bob“, McColley in den 50er/60er Jahren in Florida (1951?) in der Bamboo Nursery in Apopa Orlando in Florida. Er und seiner Frau Cora McColley haben viele Philodendron Hybriden mit ganz außergewöhnlichen und besonderen Farbzeichnungen erschaffen. Leider habe ich keine weiteren Informationen über diese Pflanzenzucht/Gärtnerei und ihre Gründer gefunden.

Ich habe ein Foto von Bob McColley, auf dem er gemeinsam mit einem schönen Florida posiert, gefunden.

Owner Bob McColley with plants- Orlando, Florida .
Bob McColley, Besitzer vonBamboo Nurseries in Orlando, Florida, mit einem Philodendron Florida und einer Seersuckerpflanze. Fotograf: Johnson, 07/1958.

Ob die derzeit unter dem Namen verkauften Pflanzen alle der gleichen Sorte angehören und auf diesen Hybrid zurückgehen oder ob es sich um neue oder andere Hybriden handelt, kann ich dir nicht sagen.

Allgemeine Bedürfnisse und Eigenschaften

Auch wenn er ein Hybrid ist, hat er vermutlich die Eigenschaften der ursprünglichen Pflanzen geerbt. Philodendren wachsen im Regenwald, teils auf dem Waldboden, teils klettern oder kriechen sie an anderen Pflanzen oder Bäumen hoch Richtung Blätterdach, um so an noch mehr Licht zu gelangen. Er ist also an eine Waldumgebung wie in einem feuchten Regenwald angepasst. Der Florida Ghost besitzt nur einen Stamm, von dem aus sich die Blattstiele abzweigen.

Stützen

Ja, definitiv.
Der Florida Ghost wächst eher schlaksig und aufrecht – Stabilität ist da so eine Sache. Viele Pflanzenfreunde (mich eingeschlossen) stützen ihren Florida Ghost deshalb ab. Bei meinem Exemplar war es zwingend notwendig: Ohne Stütze wäre der Stamm einfach umgekippt. Und mein Eindruck ist, dass eine gute Stütze dem Wachstum sogar richtig gut tut – die Pflanze wirkt dadurch kräftiger und wächst zügiger.

Ich habe meine kleine Pflanze ganz schlicht an einem Bambusstab befestigt. Bei größeren Exemplaren sieht man oft die klassischen Moosstäbe oder Kokosstäbe. Und wie ihr oben beim Züchter sehen konntet – es geht sogar mit einem großen Stück Holz, wenn man’s rustikaler mag.

Ein Moosstab hat den Vorteil, dass er durch die gespeicherte Feuchtigkeit das Wurzelwachstum unterstützt – eure Pflanze wächst so schneller in die Höhe und wird schöner. Der Haken dabei: Sobald die Luftwurzeln durch den Moosstab gewuchert haben, müsst ihr diesen dauerhaft feucht halten. Sonst bringt das Ganze nicht viel.

Ich persönlich bin mittlerweile auf transparente Acrylstäbe umgestiegen – einfach, weil ich sie optisch am schönsten finde. Sie sind dezent, stabil und passen perfekt zu meiner Einrichtung.

Lichtbedürfnisse

Die meisten Quellen berichten, dass dieser Philodendron schattig oder halbschattig stehen sollte, direkte Sonne sollte in jedem Fall vermieden werden. Würde ICH persönlich jetzt nicht so sagen!
Meiner steht in der Morgen- und frühen Mittagsonne und scheint einen extrem hohen Lichtbedarf zu haben. Er scheint anpassungsfähig zu sein. Mit einem sehr hellen Platz in indirektem Licht wird man nichts falsch machen.

Künstliches Licht – Ja oder Nein? Ein ganz klares und deutliches Jaaaaaa!

Inzwischen habe ich meine Fensternischen mit Growlight-LED Birnen bestückt und auch mein Ghost stand längere Zeit ganz nah unter einem Growlight, inzwischen hat er eins immer über sich hängen. Meiner Meinung nach liebt diese Pflanze künstliches Licht! Ich sehe eine deutlich schnelleres Wachstum und einen gleichmäßigeren Wuchs nach oben. Seid etwas vorsichtig beim heller stellen, lieber langsam herantasten, aber keine Angst vor viel Licht.
Hier findet ihr alles über meine Growlights: https://pflanzenmama.de/2020/07/01/bringen-pflanzen-growlights-wirklich-was
Während meines Urlaubes (16 Tage weg) hatte ich die Lampen aus und prompt fiel mein Ghost in den Winterschlaf. Er hat in der Zeit mal NICHTS gemacht. Wachstumsstillstand. Trotz Fenster, direkter Sonne 2 x am Tag und Tageslicht. Jepp. Das mag er nicht,

Vermehrung

Ich finde, das Vermehren vom Florida Ghost ist echt kein Hexenwerk – vor allem über Wasserbewurzelung.
Ich habe bisher immer einfach ein Stammstück mit einem Blatt in ein Glas Wasser gestellt. Es kann zwar eine Weile dauern (Geduld ist gefragt!), aber am Ende hat jedes Stück Wurzeln bekommen. Und sobald die da waren, konnte ich sie ganz easy in Erde oder PON umsetzen – ohne Probleme.

Natürlich geht es auch klassisch über Moos – also die Variante mit feuchtem Moos in einem geschlossenen Behälter. Wichtig ist nur, dass das Stammstück ein sogenanntes „schlafendes Auge“ hat, also einen Punkt, aus dem ein neuer Austrieb entstehen kann. Ohne das funktioniert’s nicht.

Bei meinem eigenen Philodendron Florida Ghost habe ich sogar schon Neuaustriebe gesehen, die sich direkt als Kallusgewebe am Stamm selbst gebildet haben.

Gießen

Ich gieße meinen Philodendron Florida Ghost etwa einmal in der Woche bis hin zu alle 14 Tage, wenn das Substrat gerade so nicht mehr feucht ist, zur Überprüfung nutze ich immer meinen Bodenfeuchtigkeitsmesser (Information dazu in den Produkttipps), da gieße ich, wenn Stufe 3 erreicht ist. Das geht bei dem lockeren Substrat, in dem ich ihn gesetzt habe, auch nicht anders. Seid vorsichtig, zu feuchte Erde und zu viel gießen nimmt er einem echt übel, dann färben sich die Blätter gelb und werden abgeworfen, außerdem droht bei nassen Füßen Wurzelfäule. Er sollte auch für längere Zeit komplett austrocknen, dann werden die Blätter braun.
Bei meinem Ghost gieße ich später als bei meinem Green. Er verbraucht momentan weniger Wasser, was an der hellen Panaschierung liegen dürfte.
Haltet die Pflanze leicht feucht, aber niemals nass.
Staunässe unbedingt vermeiden, der Pflanztopf sollte immer Drainagelöcher haben. Damit die Pflanze nicht zu nass steht, müsst ihr sie nach Erhalt vielleicht in eine andere Erde umtopfen. Achtet dabei auf ein passendes Substrat:

Erde und Substrat

Ich habe die Erde dem Waldboden eines Urwaldes nachempfunden und meine Pflanze hat es gut angenommen. Wasser wird gut gespeichert aber die Erde bleibt dennoch nicht nass und verdichtet sich nicht zu stark, so können die Wurzeln gut atmen. Wasser fließt schnell und gut ab.
Philodendren und Monsteras haben da alle ähnliche Ansprüche. Eine Aroiderde passt perfekt.
Meine Mischung besteht aus Perlite, kleinen Tonklumpen, ungedüngter Kokosfaser, 2 Arten von Pinienrinde, Zimmerpflanzenerde, Wurmkompost und etwas Aktivkohle.

Viele setzen ihren Ghost auch in Pon oder ein ähnliches Substrat, momentan habe ich 4 Green in einem Pon-Topf und sie wachsen gut.

Meine Bezugsquellen für Erde findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/2020/06/07/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/

Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Im Regenwald ist es immer sehr feucht, also sollte auch der Florida Ghost warm und nicht zu trocken stehen. Mindestens 40-45% an Luftfeuchte verträgt er, mehr ist sicher von Vorteil. Bei höhrer KLuftfeuchte wachsen seine Luftwurzeln, ist es trockener, verkümmern sie. Den Blättern selbst scheint es aber nichts auszumachen. Möglichweise müsst ihr beim ausrollen mit einem Stupser etwas nachhelfen.

Meine Empfehlungen für passende Produkte findest du hier:
https://pflanzenmama.de/2020/06/07/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/

Luftfeuchtigkeit erhöhen:
Bitte nicht über oder neben eine Heizung stellen und im Winter am besten für zusätzliche Luftfeuchtigkeit sorgen. Das überprüfst du am besten mit einem Hygrometer, dieses kleine Gerät ist gar nicht teuer. Für mehr Luftfeuchtigkeit sorgt ein Luftbefeuchtungsgerät. Einsprühen bringt nicht allzu viel, außer du stellst deine Pflanze unter eine Glasglocke, in eine Plastiktüte oder in ein Terrarium. Alternativ kann die Pflanze auf eine Schale gefüllt mit kleinen Steinen und Wasser zur Verdunstung gestellt werden.

Schädlinge

Aus eigener leidvoller Erfahrung: Thripse. Thripse lieben Floridas. Reagiert direkt bei einem Befall, sonst nerven euch diese Biester über Monate. Mein Rat: befallene Blätter abschneiden. Diese Tierchen legen oft Eier ins Pflanzengewebe selbst, so kommen im Abstand von mehreren Wochen immer wieder Larven aus dem Blatt. Und beobachtet eure frischen Blattriebe! Darin hocken sowohl die adulten als auch die Larven am liebsten.

Probleme mit der weißen Blattfarbe – er will einfach keine weißen Blätter schieben, was ist da los?

Manchmal werden die Blätter nicht weiß – Gerüchteweise kann dies an falschen Haltungsbedingungen, Stress, Standortwechsel, Schädlingsbefall an der Umgebungstemperatur oder am Alter der Pflanze liegen. Von einem Alter von um die 2 Jahren war online die Rede.
Inzwischen (Dezember 2020) ist die am weitesten verbreitete Annahme das es am Lichtmangel liegt – außer ihr habt einen Ghost aus einer europäischen Gewebekultur erworben. Diese scheinen nicht so hell zu werden. Dazu gleich mehr!

Eine Minzfarbene Blattfarbe oder Sprenkelung geht laut derzeitigem Wissensstand einfach auf zu wenig Licht zurück, einige munkeln, dass es aber auch eine andere Form geben muß, da die mit den gesprenkelten Blättern sich leicht von der mit den weißen unterscheidet. Momentan wird „Mint“ wohl als Verkaufsargument für eine besondere seltene Blattfarbe genutzt. Dem ist aber nicht so. Warum ein Ghost neben Lichtmangel mintfarbene Blätter ausbildet und ein anderer unter denselben Bedingungen nicht, ist aber noch unklar.

Philodendron Florida Ghost
„Falscher“ Philodendron Florida Ghost aus Gewebekultur, heller wurde meiner bisher nicht.

Die bekannte YouTube Pflanzenbloggerin Kaylee Ellen hat bei ihren kleinen Ghosts bemerkt, dass diese Exemplare direkt unter den Growlights deutlich heller werden und ein Video zum weißer machen gepostet. Das Video (auf englisch) dazu findet ihr hier!
Einige Instagrammer berichten in Posts von mehrblättrigen Ghosts, meistens in Gewächshäusern oder im Freien stehend, die wochenlang weiß bleiben und dann sogar eingehen.
Mein Ghost steht bisher unter ausschließlich Kunstlicht in einem Pflanzenregal, die Blätter kommen schön weiß heraus. Ich würde dies daher bestätigen.

Einen spannenden Versuch mit 2 Baby-Pflanzen macht gerade der Instagrammer und Pflanzenliebhaber @brendonsplants aus Australien, der mir dieses Foto zur Verfügung gestellt hat. Beide Pflanzen wachsen unter absolut identischen Bedingungen. Der Unterschied ist deutlich zu sehen, oder?

Vergleich Baby Ghost Gewebekultur und Baby-Ghost,
die Bildrechte liegen bei https://www.instagram.com/brendonsplants/

Das Bild spricht also für sich und es bleibt sicher spannend, ob die Gewebekultur-Pflanzen als adulte Exemplare wieder der Ursprungspflanze ähneln und die Mutation sich noch durchsetzt oder für immer grüner bleiben und damit eher einem Florida Green zuzurechnen sind.
Update 2025: sie bleiben leider grün!


Der Scam mit den „falschen“ TC-Ghosts

Der Berliner Ghost: mein Ghost kommt aus einer Gewebekultur ( auf enlglsich tissue culture), in Auftrag gegeben und verkauft über einen Berliner Pflanzenladen, über den Olineshop (2019-2020). Diese Ghosts sind laut Verkäufer genetisch 100% Ghost (es gab damals als Beweis ein Bild von der Mutterpflanze), es es sei noch nicht sicher, ob und wann sie weiß werden (das Thema ist dem Verkäufer gut bekannt und inzwischen wird deutlich darauf hingewiesen). Sie werden langsam heller (ich habe Kontakt zu vielen Pflanzenfreunden mit einem Exemplar). Soweit ich das an den Pflanzen der anderen Käufer erkennen kann, wächst dieser Klon sehr gesund, filigran und einer sogar als Zwilling, er bekommt immer 2 abslout identische Blätter und Stile! Dieser Klon meines Ghost wächst bei der lieben Nura von @anotherplantstory, einer sehr sympathischen Instagrammerin, die offenbar einen grünen Daumen hat, wenn es um Philodendren geht.

Bildquelle: mit freundlicher Erlaubnis von @anotherplantstory

Diese Klone sind inzwischen keine Babys mehr, sondern in ihrer „Teenagerform“ angekommen und bisher sind einige zwar hell, aber noch nicht weiß. Dies könnte neben der Herstellungsmethode über TC auch am Alter liegen. Sie wachsen alle in komplett unterschiedlichen Umgebungen, bilden aber trotzdem keine weißen Blätter. Manche nennen ihr Exemplar „Mystery-Ghost“ und viele Besitzer der Berliner Variante experimentieren gerade mit mehr Licht (Sep. 2020). Ich persönlich vermute, sie sind noch zu jung und der Umstand, dass sie noch brauchen, hängt mit der TC zusammen. Zumindest hoffe ich es für uns :)!
Update 2025: mein Florida ist inzwischen immer noch bei mir und in seiner adulten Form angekommen. Der Stamm ist verholzt und mit jedem Rückschnitt triebt die pflanze größere und schönere Blätter aus. Sie ist sehr hart im Nehmen und fast unzerstörbar. Ein Traum von pflanze. Aber wurde aus ihr ein Ghost?
Natürlich nicht.

Gestreifte neue Variante aus Holland auf dem deutschen Markt: diese Ghosts kamen Sep. 2020 neu auf dem Markt, aus Holland.
Die einen sagen, es ist ein ganz neuer Hybrid, andere sagen, es sind Ghosts. Ich habe solche und ähnliche gerade bei einem deutschen Onlinehändler und bei einem holländischen Onlineshop entdeckt. Sie haben breitere Blätter, als ich es bisher bei Ghosts gesehen habe, gelbe Streifen (nicht unüblich, aber hier schon auffällig) und sollen auch aus TC stammen. Diese hellgelben Streifen tauchen auf den Blättern immer mal wieder auf, anscheinend, wenn man die Lichtverhältnisse ändert. Andere sprechen von Nährstoffmangel. Bei diesen Pflanzen sind die gelben Streifen besonders auffällig. Bisher hab ich keine Pflanze mit richtig weißen Blättern gesehen, darauf wird teilweise von den Verkäufern hingewiesen (wichtig: Es handelt sich nicht um eine Panaschierung).Spannend! Der Preis ist allerdings etwas happig, wenn man bedenkt, dass auch bei diesen Klonen die Mutation verloren gegangen sein könnte. Es bleibt wie bei den Berlinern abzuwarten, wie sich diese Pflanzen entwickeln und ob sie jemals zu richtigen Ghosts werden. Inzwischen sind diese Pflanzen wieder vim Markt verschwunden.

Möglicherweise könnte es bei Tissue-Culture Vermehrung einfach passieren, das die Mutation verloren geht.
Pflanzen, die auf diese Weise vermehrt werden, können genetisch von den Ursprungspflanzen abweichen. Mir fehlt das fachliche Wissen, um das Problem nachvollziehen zu können, wenn ihr euch da auskennt, meldet euch gerne bei mir!
Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich nur eine Pflanze kaufen, die aus einem Ableger gezogen wurde und bereits sichtbare weiße Blätter hat.

So wie hier:

Philodendron Florida Ghost
Mein neuer Philodendron Florida Ghost, mit deutlich sichtbaren weissen Blättern

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist mein Hobby. Ich bin keine Botanikerin oder Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Ich schreibe umgangssprachlich. Vieles zum Thema Zimmerpflanzen hängt stark von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt keine verlässliche Quelle als Grundlage für meine Recherchen online. Selbst in Fachbüchern zum Thema Pflanzenpflege finden sich Fehler oder veraltete und widersprüchliche Informationen. Ich verlasse mich zudem auf meine Erfahrung und die anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und mich korrigieren. Ich freue mich immer über neue Informationen und einen regen Austausch.

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2 Kommentare

  1. Hallo Pflanzenmama,

    da hast eine tolle Erklärung geschrieben. Vielen vielen Dank! Das hilft mir persönlich auch weiter!
    Wegen Vermehrung ein Tipp. Such bitte nach Keikipaste (diese ist eher für Orchideen, Blüten- oder Kindleaktivierung bekannt, klappt aber bei Philodendrons, Monsteras sowie auch andere aus der übergeordneten Familie). Ich selber nutze die von Ebay, da gibts so gelbe, blaue und rote. Die rote hat die stärkste Zusammensetzung und mit der klappt das jedesmal. Ich habe die Augen an drei Stellen aktiviert ohne ein Kopfsteckling vorher abzunehmen. Als nächstes werde ich sie am Stamm anwurzeln lassen, bevor ich sie abnehme. Sieht zwar bescheiden aus, aber die sicherste Methode. Ich habe nur einen Strang und daher würde sie buschiger wachsen. So sieht sie ein bischen erbärmlich aus ^^. 
    Das Drama von Florida Green habe ich letztes Jahr mitbekommen. Vieles wurde falsch verstanden und dann waren die Händler die Betrüger. Das kann man jetzt nicht generell sagen, aber leider zeigt es meist nur die Zeit, wie sich die Pflanze entwickelt und welche Art es tatsächlich ist. 
    Mach weiter so. Ich werde deine Seite weiterhin im Auge behalten. 🙂 

    1. Hallo Artemis, hey, danke für deinen Kommentar!
      Mein Ghost/Green ist tatsächlich weisser geworden, bei einigen kommen jetzt auch weiße Blätter, allerdings sehr kleine. Ich vermute, es ist nicht so einfach, diese Mutation über tissue culture zu erhalten und ausgewachsen ist er noch lange nicht. Der ursprüngliche Hybrid war kein Ghost und wo der Ghost herkommt, ist nicht bekannt. Ich bin mir sicher, dass mein Händler nicht gelogen hat, die Erklärungen, die ich per E-Mail bekommen hatte, wirkten ehrlich.
      Spannend, die Paste! Ich habe schon von Keiki Paste gehört, aber auch, dass diese der Pflanze manchmal schaden kann, wenn man sie zum Austreiben anregt, obwohl sie die Energie dafür nicht hat? Ich probiere es mit abwarten, wenn sich gar nichts tut, kann ein Versuch mit der Paste sicher nicht schaden, sehr viele Augen hat der Ghost ja ohnehin nicht.Ich habe meinen jetzt runtergeschnitten, abmoosen hat leider nicht geklappt. Wenn sich am Stamm nichts tut, denke ich an deinen Tipp mit der roten Paste! Meine hat auch nur einen Strang, sie kann aber durchaus viel buschiger wachsen, bei einigen habe ich verzweigtere Exemplare gesehen. Am Ende sah er bei mir wie ein dürrer Zweig aus. Liebe Grüße!

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