Pflege des Scindapsus Pictus Argyraeus
Der Scindapsus Pictus Argyraeus, die filigranere kleinere Form der bekannten und beliebten Efeutute ist eine der ersten Pflanzen, in die ich mich sofort verliebt hab. Noch bevor ich mir meine allerersten Pflanzen bestellt habe, fiel sie mir auf Pinterest direkt ins Auge.
Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis sie den Weg zu mir fand.
In echt ist sie noch schöner als auf Bildern. Mit ihren matten Samtgrün, glitzernden silbernen Flecken und dem schönen silbernen Blattrand wirkt sie wie ein lebendiges Schmuckstück.
Ihr habt die Pflanze gerade gekauft? Lest hier, wie ihr eine Pflanze sanft eingewöhnt –
Tips für einen guten Start im neuen Zuhause
Schaut euch dazu diesen hilfreichen Blogpost an: Die 5 besten Tipps zur Pflanzenpflege nach einer Onlinebestellung
Verfügbarkeit auf dem Markt und Preise
Efeututen gibt es eigentlich überall und schon sehr lange. Sie sind so weit verbreitet, dass der Bedarf an der kleinen Sorte wohl nicht mehr allzu groß ist. Sie gelten wohl als altmodisch. Vielleicht ist dies der Grund, aus dem ich den Scindapsus Pictus Argyraeus nie im lokalen Handel gefunden habe (März 2020-2021). Ich habe ein ganzes Jahr gesucht! Sogar seltenere Varianten begegneten mir öfter, wie die Silvery Anne oder die größere Version. Online ist sie die kleinere Sorte Argyraeus erhältlich und teuer ist sie auch nicht! Mein erstes Exemplar war nur ein winziger Steckling einer Blattspitze einer ausgewachsenen Pflanze. Es dauerte Wochen, bis er endlich wurzelte und weil es noch Jahre dauern wird, bis daraus eine buschige Pflanze wird, hab ich mich am Ende entschieden, für mich und eins meiner Kinder noch größere Pflanzen dazu zu bestellen. Die Preise liegen je nach angebotener Größe in einem Rahmen von 5 bis 20 Euro.
Scindapsus Pictus Argyraeus im Pflanzenporträt
Die Pflanze ist unter vielen Namen im Umlauf. Im englischsprachigen Raum wird sie Silver und Satin Photos genannt, bei uns häufig Efeuture. So wird sie leicht verwechselt mit Epipremnum pinnatum, der eigentlichen Efeutute.
Zu dieser Pflanze gibt es einen eigenen Wikipediaeintrag!
Wissenschaftlicher Name und Handelsnamen
Scindapsus pictus Hassk, Scindapsus pictus “Argyraeus”
Geläufig auch als Gefleckte Efeutute, Silberrebe, Satin Photos, Silver vine, silver photos, devil’s ivy. Andere Namen sind Pothos argenteus, Pothos argyraea, Pothos argyraeus, Scindapsus argyraeus, Scindapsus pothoides.
Diese immergrüne Pflanze gehört zur Familie der Aracea (Aronstabgewächse) und wächst ursprünglich in ganz Südostasien.
Achtung Verwechslungsgefahr: es handelt sich weder um einen Philodendron noch um einen Photos, auch wenn die Namen anderes vermuten lassen. Es gibt es noch 3 weitere Varianten im Handel: Silvery Anne, Silver Satin und Exotica, die beiden haben sichtbar größere Blätter und anders verteilte silberne Flecken, die Silvery Anne hat deutlich größere Blätter, die viel mehr silbern eingefärbt sind, die Exotica hat größere Blätter, die sich teilweise einrollen. Inzwischen werden noch seltenere Sorten importiert, diese sind aber noch absolute Raritäten und höchstens phasenweise online zu erwerben. Es gibt im Handel ab und zu noch Scindapsus treubii moonlight und dark form (hat keine Flecken, schmalere Blätter), Jade Satin (grüne Blätter), Silver Hero/Platinum (keine Fotos dazu gefunden) und neuerdings weiß panaschierte Formen White Variegated. Auch als Efeututen bezeichnet werden einige Epipremnum Arten, diese sind Verwandte der Silberrebe.
Besonderheiten und Merkmale:
Diese Pflanze hat mattgrüne Blätter mit kleinen silbernen schimmernden Flecken und einem silbernen Rand um die Blätter herum. Die Blätter wachsen an wechselseitigen Trieben, die zu Ranken werden. Die Pflanze gilt als sehr robust und pflegeleicht. Das Wort Argyraeus stammt aus dem griechischen und bedeutet übrigens silbrig. Das kennt ihr vielleicht als argente im Französischen oder im lateinischen Argentum für silber. Pictus (lateinisch) bedeutet bemalt. Ich hab sie bei uns sogar im Krankenhaus entdeckt, wo sie in der Lobby in Tonkugelsubstrat rankend wächst. Eine Sorte wird bereits für Medizinische Zwecke genutzt und erforscht. Sie gilt als guter Luftreiniger (über den Effekt streiten sich selbst Experten, nachweislich verhelfen Pflanzen jedoch in jedem Fall zu einem gesunden Raumklima und haben auf die Psyche einen positiven Effekt. Wer Pflanzen mag, schätzt das ja bereits). Die Pflanze ist nicht anfällig für Schädlinge und verzeiht kleine Pflegefehler, was sie zu der perfekten Anfängerpflanze macht.
Habitat: Scindapsus pictus wächst in tropischen Wäldern Asiens, im Westpazifik und in Nordaustralien, Queensland und Neu Guinea als Kletterpflanze, auf Felsen und Bäumen. Sie ist ein Epiphyt, eine Aufsitzerpflanze und nutzt zum Klettern ihre Luftwurzeln. Ihr kennt das gut von unserem heimischen Efeu, der sehr ähnlich an Bäumen und Hauswänden empor wächst. Sie wächst dort im Waldschatten (in einer Wohnung braucht sie mehr Licht).
Größe und Höhe: Die Blätter werden bis zu 90 cm groß. Die Pflanze wächst rankend nach oben, dabei können die Ranken bis zu 3 Meter lang werden.
Vorsicht giftig? Darüber habe ich leider nichts gefunden, gehe aber davon aus dass diese Pflanze gifitg ist. Haustiere würde ich trotzdem davon fern halten, die meisten Aronstabgewächse sind giftig.
Geschichte und Herkunft des Scindapsus Pictus Argyraeus
Leider habe ich nichts gefunden über die Geschichte dieser Pflanze. Gerne hätte ich gewusst, seit wann sie als Zimmerpflanze kultiviert wird. Ich will es bei Pflanzen immer genau wissen und werde weiter forschen! Schnappt euch oben den Newsletter, wenn ihr mit auf dem Laufenden bleiben wollt!
Bedürfnisse und Pflegetipps
Bitte bedenkt bei all meinen Tipps: Die Bedürfnisse und Ansprüche einer Pflanze hängen von der individuellen Situation in eurem Zuhause ab. Wo sie steht, wie viel Licht sie da bekommt, in welchem Substrat sie wächst, eure Umgebungstemperatur, Bewegung der Luft im Raum, wie ihr lüftet. Bei mir ist es ganz schön dunkel und schattig, ich setze also auf wenig Wasser, sehr stark entwässernde Erde und zusätzliche Pflanzenlampen. Was meiner Pflanze gut tut, könnte eurer in einer anderen Umgebung schaden. Beobachtet eure Pflanze, lernt sie kennen und verstehen, denkt an ihre Bedürfnisse und bewertet die Situation selbst.
Stützen und Kletterhilfe
Braucht sie nicht unbedingt. Ihr könnt die Pflanze sowohl an einem Rankstab hochklettern lassen als auch als Ampel pflanzen, sie macht sich nämlich besonders schön als dekorative Hängepflanze.
Lichtbedürfnisse
Viel helles indirektes Licht. Offenbar können die Blätter verbrennen. In meiner Wohnung ist selbst direkte Sonne nicht sehr stark, ich hatte noch nie Blattverbrennungen. Wenn ihr sehr grosse Fenster und eine lichtdurchflutetet Wohnung habt, könnt ihr sie sicher in eine schattigere Postion stellen.
Lichtmangel: Bei zu wenig Licht verliert sie ihr Muster, die Abstände zwischen den Blättern werden sehr lang und die Pflanze kann ihr Wachstum einstellen.
Zuviel Licht: Die Blätter vertrocknen.
Künstliches Licht – Ja oder Nein?
Bei mir, unterstützend ja, denn bei mir ist es extrem dunkel, auch direkt am Fenster. Hier findet ihr alles über meine Growlights: https://pflanzenmama.de/2020/07/01/bringen-pflanzen-growlights-wirklich-was
Vermehrung
Es klappt einfach über Stecklinge. Eins kann ich euch aber sagen, es dauert sehr lange, bis diese Pflanze wurzelt. Bei mir klappte es nicht in Wasser, aber sehr gut mit Spaghnum-Moos. Aus einem Steckling wächst allerdings nur ein Trieb, also nur eine lange Ranke, denn der Argyraeus verzweigt sich nur selten. Wenn ihr einen ganzen Topf voll möchtet, könnt ihr mehrere Triebe zusammen pflanzen!
Blüte und Früchte
Der Scindapsus kann in freier Natur tatsächlich blühen, er bildet einen gelblichen Kolben mit einem grünen Hochblatt. Ich habe noch kein Bild eines blühenden Scindapsus in der Wohnung gesehen.
Gießen
Diese Pflanze steht nicht gerne in nasser Erde. Es wird häufig empfohlen, sie zu gießen, sobald die obere Erdschicht trocken ist. Viele Liebhaber dieser Pflanze gießen sie erst, wenn sie komplett trocken ist! Tastet euch da ran. Im zweifel immer lieber zu trocken al zu nass.
Grundsätzliche Tipps: Staunässe bitte unbedingt vermeiden, der Pflanztopf sollte deswegen immer Drainagelöcher haben. Wann genau hr gießen müsst, hängt immer von der Pflanze und ihrer Umgebung ab. Ihr müsst es für eure Pflanze selbst herausfinden, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist – das kann alles von alle 3 Wochen sein bis zu alle 3 Tage! Keine Angst, das lernt man schnell. Einfach Learning by doing! Zur Überprüfung nutze ich immer meinen Bodenfeuchtigkeitsmesser (Information dazu in den Produkttipps), da gieße ich, wenn Stufe 3 erreicht ist. Beachtet dabei bitte, dass diese Messgeräte in sehr lockerem Substrat nicht zuverlässig funktionieren. Ihr könnt die Fingerprobe machen, so 2,5 cm, also etwa bis zum 2. Fingerknöchel, sollte die Erde schon trocken sein. Bei sehr kleinen Töpfen könnt ihr auch mal hochheben und schauen, wie leicht oder schwer sich der Topf gerade anfühlt. Achtet auf ein passendes Substrat. Wenn die Pflanze lange zu nass steht, solltet ihr sie vielleicht in eine andere Erde umtopfen oder weniger gießen (aber besser nicht sofort nach Kauf, schaut mal hier die Tipps an). .
Erde und Substrat
Normale, aufgelockerte (ggf. Perlit untermischen) Zimmerpflanzenerde reicht vollkommen aus. Passt die Erde an eure Räumlichkeiten und Gießgewohnheiten an. Hydrokultur wird gut vertragen (ich habe sie herrlich zufrieden in Leca/Tunkugeln wachsen sehen).
Meine Bezugsquellen für Erde findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/
Dünger
Alle 2 Wochen in der Wachstumsphase (Frühling und Sommer) reicht aus, ihr könnt jeden handelsüblichen Dünger für Zimmerpflanzen verwenden (ausser bei Hydrokultur, dann einen dafür geeigneten Dünger).
Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Temperatur: Laut Onlinerecherche besser nicht 15 Grad, wohl fühlt er sich bei 20 Grad Celcius. Stellt sie also im Winter nicht in die Nähe eines offenen Fensters, wo es kalte Luftzüge gibt und nicht direkt an eine Heizung oder in einen sonnigen Bereich, der sich stark aufheizt. Wenn die Pflanze einen Zug bekommt, werden die Blätter olivefarben und fallen ab.
Luftfeuchtigkeit: mit der Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen kommt diese Pflanze ganz gut klar, ideal ist eine Luftfeuchtigkeit um die 50% oder höher.
Tipps zu Luftfeuchtigkeit, messen und erhöhen:
Die Luftfeuchtigkeit überprüft man mit einem Hygrometer. Dieses kleine Gerät ist zwar nicht so genau – aber auch gar nicht teuer, es macht bei vielen Pflanzen in vielen Räumen Sinn, ein Set zu kaufen. Ihr findet es im Handel beim Pflanzenzubehör. Wenn ihr wisst, wie hoch eure Luftfeuchtigkeit ist, wisst ihr, ob ihr einen Lufbefeuchter brauchen könntet. Ein Luftbefeuchter kann im Winter eine gute Hilfe sein und das Raumklima auch für uns verbessern. Mein Gerät (seit 07/2020 auf dem deutschen Markt) hab ich übrigens selbst gekauft, ich benutze es seit einigen Wochen und hatte bisher damit keine Probleme. Ich nutze es nur mit destilliertem Wasser, wenn die Luft zu trocken wird. Das klappt bei mir sehr gut. Mit Leitungswasser und Filter hab ich keine gute Erfahrung gemacht.
Produkttipps
All meine Empfehlungen für Pflanzenpflege Produkte findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/
Habt ihr eine kleine Silberrebe? Wie macht sie sich so? Lasst mir doch einen Kommentar da!
In meinem Instagram Account findet ihr immer aktuelle Bilder meiner Pflanzen. Schaut doch mal vorbei!
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist nur ein Hobby. Ich bin weder Botanikerin noch Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Nicht alles, was ich schreibe, wird daher stimmen. Ich schreibe umgangssprachlich. Vieles beim Thema Zimmerpflanzen hängt von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt teilweise wenig verlässliche Quellen als Grundlage für meine Recherchen – selbst in meinen Fachbüchern zum Thema Pflanzen finden sich Fehler oder unterschiedliche Ansichten. Ich verlasse mich auf eigene Erfahrung und die Berichte anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und korrigieren. Ich freue mich immer über neue Informationen und einen regen Austausch.
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