Mein kleiner Ficus Shivereana Moonshine

Ficus Shivereana Moonshine
Ein glücklicher kleiner Ficus Shivereana Moonshine

Ein Gummibaum – so einen hat jeder schon einmal gesehen. Ich hab mich zu Beginn meines Pflanzenhobbys schon in den Ficus Tineke verliebt, der inzwischen schon mehrfach an die Zimmerdecke gestoßen ist.
Den Ficus Shivereana Moonshine hab ich dagegen zum ersten Mal auf einem Foto in einem Pflanzenbuch gesehen. Und direkt gegoogelt – damals gab es in nicht in Deutschland, auch nicht in Europa. Wie Schade, dachte ich.
Seitdem stand er auf meiner Wunschliste. Und dann stand er endlich 2024 auch bei uns in den Gartenmärkten und kurz darauf im Onlinehandel! Ich weiß noch genau wie glücklich und begeistert ich war, als ich diese Mini-Pflanze endlich in den Händen hielt!

Jedes Blatt ein neues Kunstwerk!
Das Coole an diesem Ficus ist, dass er nicht eine Panaschierung hat, sondern viele verschiedene … jedes Blatt kann anders aussehen als das vorherige! Limonengrün, milchig-weiß, mit Fleckchen oder größere Muster.
Eigentlich ein Baum, keine Pflanze: Der Ficus Shivereana Moonshine ist ein kleiner Baum – und kann groß werden. Er wächst jedoch langsam, sodass ihr sehr lange Freude an ihm haben werdet. Wenn ihr in als Winzling kauft (wie ich) wird es einige Jahre dauern, bis er euch über den Kopf wächst.

In diesem Artikel erzähle ich euch im Pflanzenporträt ausführlich alles über mein Exemplar, meine Erfahrungen mit dieser wunderhübschen Pflanze, etwas mehr über ihre Herkunft und Geschichte. Ich gebe euch Tipps zur Pflege und zum Handling von Problemen!


Mein hübscher Ficus Shivereana Moonshine im Pflanzenporträt

so winzig war mein Ficus Shivereana Moonshine beim Kauf

Wissenschaftlicher Name und Handelsnamen

Ficus Shivereana Moonshine
Mein Ficus Shivereana Moonshine

Ficus elastica ‚Shivereana Moonshine‘
Er gehört zur Gattung der Gummibäume: https://de.wikipedia.org/wiki/Gummibaum


Weitere Namen und Spitznamen:
Schrijveriana (im Gartenbau), Moonshine, Ghost rider, Moonshine Rubber Tree

Besonderheiten und Merkmale des Ficus Shivereana:
Diese Sorte fällt durch ihre besonders natürliche, fast organisch wirkende Panaschierung auf. Immer öfter wird sie im Handel unter dem Namen „Moonshine“ beworben, denn die Blätter können sehr hell werden, fast wie von Mondschein beleuchtet.

Die Blätter können alle ganz unterschiedlich stark gemustert sein – von feiner Marmorierung bis hin zu auffälligen, fast vollständig weißen Partien. Oft sind die ganz frischen Blätter leicht rötlich und rosa gefärbt (wie mit Rouge gepudert) und zunächst gelblich-grün. Mit der Zeit werden sie dann heller und weißer. Jedes Blatt ist eine Überraschung. Meine Lieblingsblätter sind die weißen mit den feinen grünen Sprenkeln. Mein Ficus hat mir zuletzt gleich 3 davon geschenkt!

Es heißt, er wächst kompakter und kleiner als seine Verwandten.
Eine interessante Übersicht über Züchtungen des Gummibaums findet ihr hier: https://chlorobase.com/us/collections/ficus-elastica-varieties-complete-guide

Geschichte und Herkunft des Ficus Shivereana Moonshine

Über seine Herkunft gibt es keine verlässlichen Informationen, es könnte ein Hybrid aus verschiedenen Ficusarten sein. Das finde ich immer so schade! Irgendjemand muss ihn ja gezüchtet und dann weiter verbreitet haben. Und das ist gar nicht mal so lange her – und trotzdem ist nichts bekannt.
Jedenfalls handelt es sich sicher um eine Züchtung, die nicht in der Natur entstanden ist.
Er tauchte online etwa um das Jahr 2017 herum in Australien auf, könnte aber in Sammlerkreisen auch schon länger im Umlauf sein.
Offenbar ist diese Züchtung nie patentiert worden. Die ursprüngliche dunkelgrüne Form wird schon seit den 40er Jahren in unseren Wohnungen kultiviert, eine der ältesten und beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt!

Allgemeine Bedürfnisse und Eigenschaften von Ficus Shivereana Moonshine

Lichtbedürfnisse

Als Baum liebt er natürlich Licht, braucht aber nicht unbedingt viel davon. Zumindest lebt er bei mir ganz gut, hat aber ein Growlight über dem Kopf, obwohl er direkt am Fenster steht. Er kommt also auch mit dunkleren Bedingungen klar, wenn ihr viele schöne große Blätter in kurzen Abständen möchtet, stellt ihn nicht zu dunkel. Regelmäßiges Drehen verhindert einen krummen Stamm. Idealerweise bringt ihr eine Lichtquelle über seinem Kopf an oder sorgt dafür, dass er viel indirektes Licht von allen Seiten bekommt. Er kann im Sommer auch raus in die Sonne, aber in den Schatten, damit die Blätter nicht verbrennen.

Vermehrung

Wie bei allen Ficusarten – meiner Meinung nach am einfachsten über Stammstecklinge möglich. Abmoosen (air layering) funktioniert auch).
Ihr könnt ihn köpfen, wenn er zu groß wird und das Stammstück in Wasser neu bewurzeln. Klappt bei mir problemlos, es dauert allerdings eine ganze Weile, bis sich Wurzeln bilden. Andere schwören auf das Bewurzeln in Perlit. Direkt in Erde soll in Innenräumen aber oft zu Wurzelfäule führen.
Sobald genug Wurzeln da sind, kann der Trieb einfach eingepflanzt werden. Vorsicht mit dem Pflanzensaft, er tropft überall hin und ist hautreizend.

Gießen

Empfohlen wird, ihn zu gießen, sobald die obere Erdschicht 2-3 cm trocken ist. Und dass er feuchte Erde mag. Also ähnlich wie die meisten Philodendren.

Ich habe dagegen festgestellt, dass meine Pflanzen im unteren Bereich ihres Stammes eine dicke Wurzel bilden, die Wasser speichert. Sie scheinen es zu bevorzugen, nicht zu oft gegossen zu werden. Ich lasse meine immer ganz austrocknen, auch mal etwas länger – und gieße erst dann. Und bisher, also die letzten 5 Jahre, hat es wunderbar funktioniert, nie hat einer meiner Ficusbäume Blätter abgeworfen. Daher würde ich dazu raten, nicht zu früh zu gießen. Es hängt aber auch von einer Umgebung ab, bei viel Licht und Wärme könnte es sein, dass ihr früher gießen müsst.

Erde und Substrat, Topfgröße

Ein luft- und wasserdurchlässiges Substrat, mit Perlit. Das Wasser sollte nicht im Topf stehen (Wurzelfäule) und nach dem Gießen ablaufen können. Ein Aroid-Mix funktioniert! Mit dem umtopfen müsst ihr euch nicht beeilen. Topft im Frühjahr um. Wenn die Pflanze den Topf dann mal gut durchwurzelt hat, freut sie sich über neue Erde und dankt es euch mit einem Wachstumsschub.
8 Tipps zum Umtopfen
Meine Bezugsquellen zum Mischen von Erde findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/2020/06/07/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/

Ficus Shivereana Moonshine
Ficus Shivereana Moonshine und seine spannend panaschierten Blätter!

Stützen und stutzen

Große Stäbe geben eurem Ficus bei zunehmender Größe Stabilität und helfen gegen krummen Wuchs. Anfangs wird das nicht benötigt, aber sobald eure Pflanze größer als ein Meter wird, hilft es, sie stabil und in Form zu halten.
Gummibäume verzweigen sich, wenn sie gestutzt und zurückgeschnitten werden.
Was ich gelesen habe: Der neue Trieb soll in die gleiche Richtung wachsen wie das dann oberste Blatt zeigt, also sollte man vermeiden, über einem Blatt zu schneiden, das vom Stamm weg nach außen zeigt – also wenn euer Stamm nach links wächst, schneidet über einem Blatt das nach rechts zeigt. Pflanzen, die bereits geschwächt sind, sollte man gar nicht schneiden, da dies zusätzlichen Stress verursacht.
Quelle dazu: https://plantsarethestrangestpeople.blogspot.com/2011/08/engineer-ficus-elastica.html

Vorsicht: Der Pflanzensaft ist leicht reizend und verursacht Flecken. Er kann Stoffe und Möbel verfärben, deshalb beim Schneiden etwas unterlegen. ich nehme Küchenpapier, tupfe den Saft ab und lass den abgeschnittenen Trieb trocknen, bevor ich ihn in Wasser stelle. Es soll helfen, die Schnittstellen mit kaltem Wasser abzuspülen. Isopropylalkohol soll helfen, getrockneten Pflanzensaft von Haut oder Textilien zu entfernen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Diese tropische Pflanze kommt mit normaler Luftfeuchte in Wohnräumen super zurecht, alles über 40 % ist super und wird von ihr geliebt!
Sobald es wärmer wird, könnt ihr euren Gummibaum vielleicht sogar vorsichtig ans schattige Freie gewöhnen und auf den Balkon oder auf eure Terrasse stellen.
15-28 Grad sind ideal Rahmen, aber kalte Zugluft mag er sicher nicht.

Düngen

Ich gebe meinem immer etwas Dünger in der Hälfte der empfohlenen Dosis des Herstellers, bei jedem Gießen. Er steht auch im Winter unter Pflanzenlicht, daher dünge ich auch im Winter. Überdüngung vermeiden.

Schädlinge

Grundsätzlich nicht sehr anfällig, meine hatten kürzlich das erste Mal Probleme mit Thripsen. Diese konnten abgewaschen werden und chemisch und mit Nützlingen bekämpft. Dank der dicken Blätter hielten sich die Schäden in Grenzen. bei mir verstecken sich die Thripse gerne in den Blättern, die ich schlecht erreichen und kontrollieren kann, besonders im Bereich der neuen Blatttriebe. Einfach regelmäßig beim Gießen alle Blätter mal kontrollieren!
Er soll anfällig sein auf: Wollläuse, Schildläuse, Spinnmilben sowie Pilzerkrankungen unter feuchten Bedingungen.

Typische Probleme – Troubleshooting beim Ficus Shivereana Moonshine

Ficus Shivereana Moonshine
Ficus Shivereana Moonshine
  • Schiefer Wuchs: zu einseitig Licht. Entweder öfter drehen oder den Standort wechseln. Aber: Standortwechsel mag dieses Bäumchen nicht so sehr, wechselt also nur, wenn es sein muss.
  • Verformte Blätter: zu wenig Wasser oder Schädlinge. Kaputte Blätter können abgeschnitten werden.
  • Gelbe und absterbende Blätter: Zu viel (Wurzelfäule) oder zu wenig gegossen, Schädlinge, Schock durch abrupten Standort- oder Temperaturwechsel, Zugluft (von außen nach innen zum Beispiel).
  • Braune Stellen auf den Blättern: Untersucht die Pflanze sehr gründlich auf Schädlinge
  • Weiße, gleichmäßig verteilte Pünktchen an den Blatträndern (Lithozysten): sind normal und kommen bei allen Ficusbäumen vor.


Meine ganz allgemeinen Empfehlungen für Lieblings-Produkte zur Pflanzenpflege findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/

Bitte bedenkt: Die Bedürfnisse und Ansprüche einer Pflanze hängen von der individuellen Situation in eurem Zuhause ab. Wo sie steht, wie viel Licht sie bei euch bekommt, in welchem Substrat sie wächst, ihre Umgebungstemperatur und mehr. Bei mir ist es eher dunkel und schattig. Was meiner Pflanze gut tut, könnte eurer schaden. Beobachtet und bewertet selbst.

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist mein Hobby. Ich bin keine Botanikerin oder Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Ich schreibe umgangssprachlich. Vieles zum Thema Zimmerpflanzen hängt stark von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt keine verlässliche Quelle als Grundlage für meine Recherchen online. Selbst in Fachbüchern zum Thema Pflanzenpflege finden sich Fehler oder veraltete und widersprüchliche Informationen. Ich verlasse mich zudem auf meine Erfahrung und die anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und mich korrigieren. Ich freue mich immer über neue Informationen und einen regen Austausch.

© Alle Texte, Fotos und Grafiken sind mein geistiges Eigentum und urheberrechtlich geschützt.
Hinweis: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dieser Beitrag enthält Amazon Affiliate-Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.