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8 Anzeichen dafür, dass du umtopfen solltest

Umtopfen, warum eigentlich?

Es ist Zeit zum Umtopfen
Es ist Zeit zum Umtopfen

Damit ihr jahrelang Freude an eurer Pflanze habt, ist es wichtig, ihr alles zum Leben zu bieten, was sie braucht. Neben Nährstoffen und Licht brauchen die Wurzeln einer Pflanze Platz, um sich auszubreiten und mit der Pflanze zu wachsen. Die einen wachsen schneller, andere langsamer. Manche Sorten ziehen es sogar vor, wenn der Topf eng ist und die Wurzeln dicht beieinander sind. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie schnell eine Pflanze wächst und ab wann sie mehr Platz braucht. Meistens wird daher grob empfohlen, sie alle 1-2 Jahre umzutopfen. Planloses und sinnloses umtopfen bringt aber nichts ausser Stress für die Pflanze.

Beachtet die individuellen Bedürfnisse und Eigenheiten eurer Pflanzen

Manche Pflanzen mögen es gar nicht, wenn man sie umtopft und können danach in eine Art Schock verfallen. Mein Ficus Tineke zum Beispiel kommt als Bäumchen überraschend gut mit ganz wenig Erde klar. Er wächst langsam und brauchte lange keinen neuen Topf. Ich habe eiwg damit gewartet, ihn umzutopfen, doch nach einem Jahr hab ich mich getraut und alles ging gut. Andere Pflanzen habe ich im Sommer sogar mehrmals hintereinander umgetopft. Im Winter sind sie dann gefühlt versteinert, denn durch den Lichtmangel wachsen viele Pflanzen langsamer oder überhaupt nicht mehr. Nach vielen Monaten oder Jahren ist meist auch ein Wechsel der Erde sinnvoll (je nachdem, wie oft und wie man düngt oder mit was für Wasser man gießt). Bei Pflanzen in mineralischem Substrat wie Pon, Leca (Tonkugeln) oder Vulkaflor sowie in Hydrokultur (in Wasser) gestaltet sich das umtopfen etwas anders. Ich gehe hier nur auf das Umtopfen in Erde ein.

Wurzelknolle String of hearts
Beim Umtopfen kann man viel über die Pflanze lernen: Wurzelknollen der kleinen Leuchterblume.

Woran ihr erkennt, dass die Zeit zum Umtopfen gekommen ist

Am besten macht ihr als Schritt vor dem Umtopfen noch einen Pflanzen-Check mit einer Wurzelprüfung. Dann wisst ihr, woran ihr seid und könnt weitere Schritte einleiten. Versucht einfach, die Pflanze sanft dem Topf zu lösen und schaut euch mal die Wurzeln an. Das klappt am besten, wenn die Erde bereits trocken ist. Dann löst sich die Pflanze gut vom Topfrand. Wie sehen die Wurzeln aus? Jetzt könnt ihr euch mit den weiteren Anzeichen befassen:

  1. Gießprobleme – Die Pflanze braucht immer öfter und immer mehr Wasser als früher oder bleibt viel zu lange nass. Das könnte daran liegen, dass sie gewachsen ist, sich dadurch viele Wurzeln im Topf befinden und sie das Wasser schneller aufbraucht als früher. Vielleicht ist die Zeit zum Umtopfen nun gekommen. Falls die Pflanze zu lange nass bleibt, nehmen die Wurzeln vielleicht gar kein Wasser mehr auf. Wurzelfäule (braune, matschige Wurzeln und stinkende Erde) könnten der Grund sein oder ein viel zu großer Topf. Auch dann macht frische Erde und eine besser passende Topfgröße Sinn.
  2. Die Wurzeln wachsen oben und unten aus dem Topf
    Wurzeln die unten aus dem Topf wachsen, sind noch kein eindeutiges Zeichen zum Umtopfen. Manchmal ist es nämlich wirklich nur eine Wurzel (wie bei meiner Monstera Adansonii, meine schicken gerne einige lange Wurzeln nach unten). Ist der Topf insgesamt bereits gut durchwurzelt? Wenn sich fast nur noch Wurzeln im Topf befinden, könnte es wirklich Zeit für ein größeres Zuhause sein. Erkundigt euch darüber, ob die Pflanze öfter umgetopft werden sollte und wie viel Raum ihre Wurzeln brauchen. Eine Grünlilie wurzeln zum Beispiel extrem schnell und füllt bald den ganzen Topf. Deswegen muss sie nicht sofort umgetopft werden. Schaut euch eure Pflanze genau an. Habt ihr sie schon ein paar Monate und ist sie kräftig gewachsen? Ist überhaupt noch genug Erde im Topf? Übrigens, diese Regeln sind nicht unbedingt übertragbar für Pflanzen in Pon und Selbstwässerung.
  3. Die Pflanze hat ihr Wachstum eingestellt, zeigt Mangelerscheinungen oder wirkt kränklich
    Wenn noch genug Platz im Topf ist und die Wurzeln gesund wirken, könnte es auch an einem Lichtmangel liegen. Licht ist die wichtigste Nahrung für Pflanzen! Stellt die Pflanze heller. Wann habt ihr zuletzt gedüngt? Hat sie vielleicht Schädlinge? Treffen diese Faktoren nicht zu, braucht die Pflanze vielleicht neue Nährstoffe, also frische Erde und mehr Platz. Das erkennt ihr an komplett durchwurzelter Erde.
  4. Die Pflanze ist im Verhältnis zum Topf zu groß geworden und droht umzukippen
    Gerade eine Pflanze wie unsere geliebte Monstera Deliciosa kann jahrelang in einem kleinen Kübel vor sich hin wachsen, ohne sich zu beschweren. Sie ist genügsam und passt sich an. Sie wächst dann einfach etwas langsamer, bildet kleinere Blätter aus. Wenn die Pflanze aber so groß und schwer geworden ist, dass sie mitsamt Topf droht umzukippen, solltet ihr aktiv werden. Sonst bricht euch noch der Stamm. Ihr ahnt es sicher bereits, wenn ihr ein solches Exemplar besitzt. Ihr habt es einfach nur immer weiter aufgeschoben. I’m feeling you. Große Pflanzen umtopfen ist durchaus eine Aufgabe, die Zeit und Mühe beansprucht. Bringt es hinter euch.
  5. Weiße Kalk- und sonstige mineralische Ablagerungen auf der Oberfläche
    Durch das Gießen und düngen mit Leitungswasser verdichtet sich die Erde im Laufe der Zeit immer mehr, Kalk und weitere Mineralien lagern sich ab, die Erde ist erschöpft, komprimiert, zersetzt. Erde, die keine Nährstoffe mehr enthält oder nur noch wenig Luft an die Wurzeln lässt. Dies wird auch verschlämmte Erde genannt.
  6. Ihr habt die Pflanze neu gekauft
    und das Substrat passt nicht zu eurer Umgebung. Je nachdem, ob ihr eine helle oder dunkle Wohnung, viel oder wenig Luftfeuchte, warme oder kalte Räume habt, werdet ihr einen ganz individuellen Gießrhythmus entwickeln und eine Vorliebe für eine bestimmte Erdzusammenstellung, die gut zu euch passt. Das gekaufte Substrat passt häufig nicht. Neu gekaufte Pflanzen können zudem schon so gut gewachsen sein, das sie direkt umgetopft werden sollten. Aus Platzgründen packen sie viele Großhändler nämlich in zu kleine Töpfe, denn dies spart beim Versand Raum und damit Geld. Lest dazu gerne auch hier: die-5-besten-tipps-zur-pflanzenpflege-nach-einer-onlinebestellung
  7. Schädlinge auf der Pflanze und in der Erde
    ihr habt Schädlinge entdeckt, die auch die Wurzeln und das Erdreich befallen. Wenn ihr die Invasion nicht in den Griff bekommt, könnte ein Umtopfen mithelfen. Pflanzen wurzelnackt abduschen. Aber Vorsicht! Das kann empfindliche Pflanzen schocken und sie können eingehen. Ein solch radikaler Schritt erfordert etwas Erfahrung. Holt euch Rat und Hilfe. Trauermücken oder ein paar Springschwänze sind meiner Meinung nach kein Grund zum Umtopfen.
  8. Tipp Die richtige Jahreszeit
    In Nord- und Mitteleuropa löst die Rückkehr des Lichts und der Wärme im Frühling einen regelrechten Wachstumsschub bei allen unseren Pflanzen aus. Empfohlen wird daher in fast allen Ratgebern, kurz vorher, nämlich im Frühling, umzutopfen, damit die Pflanze diesen Schub optimal nutzen kann. Die Wachstumsphase hat begonnen. Im Herbst sollte das umtopfen dann wieder eingestellt werden. Im Prinzip könnt ihr immer und jederzeit umtopfen, wenn die Pflanze es braucht. Wenn ganzjährig mit Grow-Lampen künstlich beleuchtet wird (wie in Pflanzenvitrinen), spielt die Jahreszeit eine untergeordnete Rolle. Dann fallen tropische Pflanzen nicht in den Winterschlaf, der durch den Lichtmangel ausgelöst wird.

Kennt ihr weitere Anzeichen für ein Umtopfen? Habt ihr schon besonders gute oder schlechte Erfahrungen mit dem Umtopfen gemacht?

Grünlilien speichern Wasser in ihren Wurzeln. Sie füllen den Topf besonders schnell.

Am Anfang helfen kleine Tipps immens, um sich zu orientieren. Ich hab sie regelrecht aufgesaugt. Mit der Zeit bekommt ihr ein Gefühl dafür, was welche eurer Pflanzen wann braucht. Versprochen! Achtet beim Umtopfen bitte auf eine passende Topfgröße und darauf, ob die Erde vorgedüngt ist. Falls euch eure Pflanze über den Kopf wächst, könnt ihr sie im Topf belassen und die Wurzeln trimmen. Schöne Töpfe zum Umtopfen findet ihr bald in meinem Beitrag mit vielen Link-Tipps zum tollen Shops! (kommt im Mai 2021). Ein großer Beitrag zum richtigen Umtopfen folgt, tragt euch gern in den Newsletter ein, wenn ihr benachrichtigt werden möchtet! Wie sind denn so eure Erfahrungen? Lasst mir doch gerne einen Kommentar zum regen Austausch miteinander da! Ich lese jeden und versuche immer, zeitnah zu antworten.

Shoppingtipps zum Umtopfen, hier findet ihr Bezugsquellen für Erde

Ich mische meine Erde am liebsten selbst aus mehreren Substraten, da ich eine dunkle Wohnung habe und durchlässiges Substrat brauche. Hier findet ihr meine Bezugsquellen dafür. Wenn ihr der Umwelt etwas Gutes tun möchtet, achtet beim Kauf auf Torffreie Erde. Dies schont und schützt das Ökosystem der Moore. Kübelpflanzen Zitrusbäume und weitere Pflanzen im Außenbereich haben möglicherweise besondere Ansprüche an die Erde. Ihr könnt euch beim Kauf beraten lassen. Wenn ihr eure Pflanzen oder deren Früchte esst, solltet ihr auf biologische Erde zurückgreife, um keine Schadstoffe aufzunehmen. Natürlich gibt es noch viel mehr Anbieter von Erden. Meine erste Erde war die von Pokon, die ich immer meinen Substraten beimische. Ich war bisher damit zufrieden, jedoch ist diese Erde lange nicht mehr online bestellbar gewesen.


Hier findet ihr Dinge, die ich selber kaufe und weiterempfehlen kann: Meine Lieblingsprodukte zur Pflanzenpflege
In meinem Instagram Account werde ich in meine Versuche mit Ablegern immer weiter dokumentieren. Schaut doch mal vorbei!

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist nur ein Hobby. Ich bin weder Botanikerin noch Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Nicht alles, was ich schreibe, wird daher stimmen. Ich schreibe umgangssprachlich. Vieles beim Thema Zimmerpflanzen hängt von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt teilweise wenig verlässliche Quellen als Grundlage für meine Recherchen – selbst in meinen Fachbüchern zum Thema Pflanzen finden sich Fehler oder unterschiedliche Ansichten. Ich verlasse mich auf eigene Erfahrung und die Berichte anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und korrigieren. Ich freue mich immer über neue Informationen und einen regen Austausch.

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