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Hast du eine echte Monstera Deliciosa?

Woran erkenne ich eine echte Monstera Deliciosa?

Meine junge Borsigiana. Gekauft  03/20 für 17.99 online
Meine Monstera, gekauft 03/20 für 17.99 online

Wer als Anfänger öfter in den Facebook-Pflanzengruppen unterwegs ist, wird immer wieder auf diese Frage stoßen. Meistens ohne anständige Erklärung.
Aber was ist denn jetzt eine „echte“ Monstera und warum ist das so wichtig? Wieso gibt es überhaupt echte und falsche Monsteras? Und hey, Moment, welche Monstera hab ich jetzt eigentlich? Ist das etwa eine Fälschung oder die „Billigversion“? Wurde ich etwa abgezockt und betrogen?


Hab ich eine Fälschung?

Keine Sorge! Ich erklär euch alles dazu, was ich bis jetzt weiß. Das Thema Pflanzenbestimmung ist grundsätzlich komplex und auch sogenannte Experten streiten sich bei Benennung, Bestimmung und Zuordnung von neuen Pflanzen auf dem Markt.Wenn es um die Monstera selbst geht, ist es aber gar nicht so kompliziert! Es gibt keine falsche, nur eine neuere Version auf dem Markt, die es früher eben gar nicht gab. Seit wann es sie gibt und wo sie herkommt liegt im Dunkeln (wer eine verlässiche Antwort kennt, nur her damit – ein Gerücht hab ich trotzdem für euch parat). Die neue Monstera sieht ein bisschen anders aus und hat etwas andere Eigenschaften. Sie ist deswegen nicht schlechter als das „Original“ nur anders.

Stellt es euch so vor: beides sind trinkbare Limonaden, die eine ist die klassische Cola (Deliciosa) und die andere eine Cherry Coke Zero (Deliciosa Borsigiana). Beide sind süß, schmecken aber leicht unterschiedlich, haben nicht ganz den gleichen Kohlensäuregehalt und sehen ganz leicht unterschiedlich aus :). Keine Ahnung, ob das ein gutes Beispiel ist. Es sind jedenfalls trotzdem beides Colasorten (Deliciosa) und damit Limonade (Monstera) :). Wer Cola gar nicht kennt, wird keinen Unterschied schmecken oder sehen. Wer Cola bestellt, will jedenfalls keine Cherry Coke und wer Cherry Coke und Zero mag, möchte auch keine normale Cola mit Zucker im Glas.

Es gibt mindestens 2 Monstera Deliciosa Wuchsformen auf dem deutschen Markt

Wichtige Information am Rande: es gibt sehr viele (wilde) Monstera-Arten, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, die je nach Region etwas anders wachsen und deren Merkmale zu beiden hier unterschiedenen Arten passen können! Außerdem können Monsteras, genau wie Philodendren, selbst wenn es sich um die gleiche Art handelt, unterschiedlich aussehen, da sich ihr Aussehen mit dem älter werden und mit ihrer Umgebung verändert.

Es geht hier ausschließlich um die 2 Pflanzen, die man Stand 2020 im Baumarkt, im Gartencenter und Online in den Pflanzenonlineshops kaufen kann. Also kommerziell genutzte Pflanzen, die über Samen gezogen wurden, als Stecklinge vermehrt oder aus Gewebekulturen (tissue culture) stammen.

Monstera Deliciosa, auch Fensterblatt genannt, keimt im Dschungel auf dem Boden. Dann kriecht die Pflanze mit Hilfe ihrer Wurzeln umher, wächst zu einem kräftigen Busch heran oder sucht nach einem großen Baum oder Felsen, an dem sie hochklettern kann wie eine Liane. Dabei helfen ihr ihre Haft- und später auch ihre Luftwurzeln. Sobald sie etwas zum anheften gefunden hat, entwickelt sie sich weiter. Sie bekommt immer größere Blätter und beginnt, zu klettern, immer weiter nach oben, Richtung Licht. Diese Vorliebe haben beide Monstera-Arten grundsätzlich gemeinsam. Sie unterscheiden sich aber in der Art und Weise, WIE sie heranwachsen und herumklettern.

Fangen wir einfach an!
Die bekannteste Monstera ist die Berühmtheit aus dem Pflanzenboom der 70er. Die Hippiepflanze, die Künstlerpflanze, die Pflanze, die riesig wie ein Baum wird und seit Generationen in deutschen Wohnzimmern Einzug hält. Es gibt sie schon gefühlt ewig in Europa. Diese Pflanze wird sehr gerne in Facebookgruppen als „echte“ Deliciosa bezeichnet. Pflanzen, die für den kommerziellen Markt gewerblich gezüchtet werden, können sich von der Wildform unterscheiden (Kultivar).

https://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License, Pictures from Longwood Gardens taken by Raul654 On May 1, 2005
https://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License, Pictures from Longwood Gardens taken by Raul654 On May 1, 2005

Komplizierte, teils veraltete und veränderte Namensgebung

An dieser Stelle macht der Vollständigkeit halber ein Exkurs in die lateinische Namensgebung von Pflanzen Sinn. Puh, dass ist im wahrsten Wortsinn eine Wissenschaft für sich. Ich versuche, dazu demnächst mal einen deutschen Link dafür zu finden. Machen wir erstmal weiter. Da ich weder Biologin noch Botanikerin bin, geht es hier jetzt nicht allzu wissenschaftlich zu, ich verspreche, ich gebe trotzdem mein Bestes!

Fangen wir mit der klassischen an, sie heisst Monstera deliciosa, genauer:
Monstera deliciosa Liebm.,
Syn.: Monstera lennea C.Koch
.
Sie wird inzwischen online aber bevorzugt als „large form“, also als die grössere Variante, bezeichnet. Große Form also.

Seit einiger Zeit gibt es eine weitere Monstera auf dem Markt, die dieser sehr ähnlich sieht. Zumindest in jungen Jahren gibt es aber auch deutliche Unterschiede.

Sie heisst Monstera deliciosa, Variante Borsigiana. Genauer:
Monstera deliciosa Liemb. var. borsigiana (C. Koch ex Engl.) Engl. & Krause. In neueren Quellen wird sie statt“ variety“ aber lieber als „form“ eingeordnet: M. deliciosa f. borsigiana
Sie wird online inzwischen einfach als „small Form“, also als die kleinere der beiden bezeichnet. Kleine Form.

Es wird zumindest im Internet noch darüber gestritten, ob diese andere Form der berühmten Pflanze einfach eine andere Wildform ist, die der klassischen Monstera ähnelt, eine neue Zucht, die sich schneller und besser verkaufen lässt oder eine verwandte, eigene Unterart.
Laut meinen Recherchen stammt die kleine Form namens Borsigiana aus ursprünglich einem von der Außenwelt abgeschnittenen Tal in Mexiko und hat aus diesem Grund ihre andere Wuchsform entwickelt. Ich kann euch dafür aber keine Quelle nennen, so lange ist es wohl erstmal eine Internet-Legende. Dann wäre es auch eine Deliciosa, nur mit einer evolutionär etwas anderen Anpassung an die Umwelt. Ein witziges Beispiel dazu: Es gibt auf einer Insel eine Hunderasse mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen – das sind aber trotzdem ganz normale Hunde. Sie haben sich einfach an ein Leben am Wasser angepasst.

Einen aufschlussreichen englischen Artikel, der auf die lateinische Namensgebung der beiden Monsteras eingeht und sie genauer erklärt findet ihr hier:
https://candidegardening.com/GB/stories/6aab07bb-4c48-4c5e-b8c6-9bbdb2a913e9?fbclid=IwAR2UpaXVm3Wt86S2ZlNURc14iOSSBdEbwOK6k0mGX0dm4KDjgHbLljYvbdk

Als ich meine Monstera neu gekauft hatte, war ICH mit der Unterscheidung aber völlig überfordert! Für mich sahen die alle GLEICH aus.

Ich erkläre euch nun Unterschiede, anhand derer ihr eure Pflanze einordnen könnt. Anhand dieser Merkmale unterscheiden sich die beiden Sorten häufig in ihren jungen Jahren (bis heute hab ich nur wenige Fotos einer „alten“ ausgewachsenen Borsigiana gesehen, daher kann ich nicht beurteilen, wie diese nach 50, 60 Jahren aussieht). Es ist leider nicht immer eindeutig! Ich nenne die eine der Einfachheit halber klassische Monstera, die Große, die andere Borsigiana, die Kleine.
Angeblich gibt es nun auch eine mittlere Form (2019) auf dem Markt, darüber finde ich aber leider noch nicht viel im Netz.
Schnappt euch einen Tee oder Kaffee, es wird eine längere Lektüre.
Bereit? Los geht’s!


Unterschiede Deliciosa – Deliciosa Borsigiana

  • Unterschied 1: Abstand der Internodien, also von Blattknoten zu Blattknoten
    Der meiner Meinung nach deutlichste und markanteste Unterschied zwischen beiden Arten ist der Abstand zwischen den Internodien. Also diesem dicken Stück, aus dem sich dem Stile mit den neuen Blättern verzweigen. Bei der Deliciosa sitzen diese dicht beieinander, sie wächst dadurch kompakt und gedrungen, wie eine Staude oder Busch. Sie scheinen in einem zufälligen Rhythmus mit unterschiedlichen Abständen aufeinander zu folgen, bei der Borsigiana sind die Abstände gleichmäßiger verteilt. Bei der Borsigiana ist der Abstand groß, lange Blattstiele und mehr Platz zwischen diesen Internodien. Sie wirkt im Vergleich schlaksiger und ist meist an eine Rankhilfe gebunden, um die nötige Stabilität zu erhalten.
    Schwer zu beschreiben, ich versuche später mal, das aufzumalen. Deswegen kann man bei der Borsigiana ganz leicht schneiden, um Stecklinge zu ziehen. Man hat genug Platz, später noch etwas wegzuschneiden, falls es mal faule Stellen beim bewurzeln gibt. Und deswegen findet ihr auch viel mehr Borsigianas und Borsigiana Albo (weiße panaschiert) Stecklinge auf dem Markt. Bei ganz jungen Pflanzen, die noch herzblattförmige Blätter haben ist es leider noch nicht so gut zu sehen.
    Aber: bei starkem Lichtmangel strecken sich Pflanzen zum Licht hin, sie „vergeilen“ und so könnte auch eine große Form größere Abstände ausbilden und die kleinere Form bei tollen Licht-Bedingungen kürzere.
Das ist eine klassische Deliciosa an einem Rankstab im Handel. Hier seht ihr gut, wie nah die Internodien zusammenliegen.
Das ist eine klassische Deliciosa an einem Rankstab im Handel. Hier seht ihr gut, wie nah die Internodien zusammenliegen.
  • Wuchs(geschwindigkeit) und Größe: Laut Berichten soll die klassische Monstera und insbesondere die panaschierte Form langsamer und dichter wachsen, die Borsigiana dafür schneller. Die klassische Form kann riesig werden (ich rede hier von vielen, viele Meter hoch) und sehr große Blätter bekommen, während die Borsigiana nicht so groß wird und kleinere Blätter ausbildet. Ich habe noch keine alte ausgewachsene Borsigiana gesehen, weder auf Bildern noch in echt, aber zumindest für die Pflanzen, die derzeit in den Wohnungen stehen, scheint dies zu stimmen.
    Und weil die Borsigiana schneller wächst und besser in eine kleine Stadtwohnung passt, wird sie auch mehr verkauft. Sie kann dadurch einfach gewinnbringender produziert werden. Ich finde, meine Borsigiana wächst wirklich sehr schnell in der Wohnung, und das bei suboptimalen Bedingungen.
  • Kletterpflanze vs. kriechende Pflanze die Borsigiana ist eine rankende Pflanze, um optimal zu wachsen und ihr beim Erwachsen werden zu helfen (= schneller große schöne Blätter mit Kerben) braucht sie definitiv einen Stab, Stock oder ein Gitter, an dem sie sich festhalten kann. Sobald sie an einen Rankstab gebunden wird, wächst sie spürbar schneller und besser. Sie braucht diese Stabilität. Sie imitiert das Vorhandensein eines Baumes. Das kennt ihr vielleicht schon von vielen Philodendren. In der Natur würde sie sich auch an einen großen Baum, an eine Felswand oder andere Pflanzen festhalten, sich mit ihren Luftwurzeln weiter stabilisieren und immer weiter nach oben wachsen Richtung Licht wachsen.
    Die klassische Monstera braucht (meines Wissens nach) nicht unbedingt eine Rankhilfe, sie wächst auch kriechend und manchmal kompakt wie ein Busch. Da sie kompakter wächst, ist sie in sich stabiler und nicht unbedingt auf eine Stütze angewiesen – was nicht heißt, das sie nicht auch gerne rankt und klettert! Sie kann aber auch ohne.

    Meine eigene Borsigiana braucht zwingend die Stabilität ihres Stabes, sobald sie diese realisiert hat, vollzieht sie wahre Wachstumsschübe mit 2,3 Blättern auf einmal, die sich innerhalb von nur einer Woche auffalten.
Ein tolles Beispiel für eine Monstera in einem Gewächshaus, die als Busch wächst, ohne Stütze. Hier seht ihr kurze Abstände der Internodien.
Eine junge Deliciosa, große Form, hier seht ihr sehr gut die typischen Haftwurzeln, die den Kokospfahl als Stütze erkannt und angenommen haben und die rauhen dicken Stiele.
  • Unterschied 2: Blattgröße und die Anzahl der Fenster mit zunehmendem Alter und guter Pflege bekommen die klassischen Monsteras mehrere Reihen kleiner Löcher neben den Auskerbungen in ihren Blättern, das sind die sogenannten Fenster. Ihre Blätter können sehr groß werden, mehr als einen Meter. Besonders schöne Beispiele dafür findet ihr in botanischen Gärten.
    Beide Monsteras bilden Fenster aus. Die klassische Form soll diese allerdings schneller und in zahlreicheren Reihen bekommen als die rankende Borsigiana. Die Blätter der Borsigiana werden nicht ganz so groß, von 40 cm ist die Rede. Die hübschen Fenster werden von Liebhabern sehr geschätzt, daher mögen viele die klassische Form lieber.
Mit Fenstern sind diese Löcher gemeint – wenn die Bedingungen optimal sind, bekommt die Pflanze mit dem Alter immer mehr dieser Fenster. Hier ein riesiges Blatt aus einer Tropenhalle. Pflanzen in Wohnungen, die dieser ähneln, sind oft bereits älter als 25 Jahre.
  • Unterschied 3: die Farbe, Form und Haptik der Blätter meiner Meinung nach ist die klassische Monstera dunkler im Blattgrün, die ausgeformten fertigen Blätter fester und lederartiger. Da die Blattfarbe und Dicke aber auch vom Licht, Bedingungen in der Umgebung, Substrat und Nährstoffen abhängt, ist es kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Beide Pflanzen haben leicht unterschiedliche Blattformen bei älteren, ausgebildeten Blättern. Die Blätter des Klassikers wirken, wenn bereits einige Kerben ausgebildet wurden, im direkten Vergleich runder, die der Borsigiana ovaler. Bei jungen, noch herzförmigen Blättern ist es nicht möglich, Unterschiede zu bestimmen.
  • Unterschied 4: Stamm und Blattstiele
    Die klassische Monstera bildet mit dem Älter werden am Stil am Übergang zu den Blättern schon in jungen Jahren deutlich sichtbare Rüschchen aus. Daran könnt ihr im Pflanzenladen leicht erkennen, dass ihr vermutlich die klassische Form vor euch hat. Es gibt viele Berichte von Pflanzenfreunden, dass deren ausgewachsene mehrjährige Borsigianas auch diese Rüschen ausbilden. Junge Pflanzen beider Arten können auch gar keine haben. Ich habe schon riesige Monsterabüsche in botanischen Gärten gesehen, die die klassische Wuchsform hatten, aber überhaupt gar keine Rüschen (vielleicht andere Sorten). Es ist also kein sicheres, aber für die beiden Sorten im Handel schon mal ein Unterscheidungsmerkmal, um einen Anhaltspunkt zu haben. Die Stiele der Borsigiana sind weniger rund und kantig, die der klassischen Deliciosa sind dicker, runder und am unteren angeraut, wie mit feinem Schmirgelpapier beschichtet. Bei der Deliciosa sind die Stile ganz glatt. Im direkten Vergleich bei jüngeren Exemplaren im Handel sind die Stämme der Borsigiana dünner und filigraner, die der klassischen Deliciosa dicker, wulstiger und kompakter.
  • Unterschied 5: spezielle Züchtungen und Panaschierungen
    Jetzt wird es wieder etwas verwirrend, denn beide Arten bilden Mutationen, die als sogenannte Panaschierung die Blattfarbe verändern. Die sehen dann aus, wie mit Farbe bekleckert. Aber nicht jede Art gibt es mit jeder Panaschierung! Noch dazu tritt eine solche Mutation manchmal auch spontan auf und ist dann sehr selten. Das Thema verdient einen eigenen Artikel, denn es gibt noch gelbe, grüne und mintfarbene Varianten!
    Kurz und knapp, am meisten verkauft und gehyped werden derzeit diese zwei: Thai Constellation – ist eine cremig-weiß panaschierte Form die der klassischen Monstera zugeordnet wird und durch Gewebekultur gezüchtet wird. Quasi im Labor. Eine künstliche, genetisch veränderte Pflanze. Offenbar ist sie sogar noch etwas kompakter als die Wildform.
    Sie lässt sich, eben weil es die klassische der beiden Wuchsformen ist, nur schwer über Stecklinge vermehren. Dafür ist diese Mutation stabil, sie bleibt euch immer erhalten und die Pflanze vergrünt nicht. Leider derzeit noch sehr teuer.
    Albo Variegata, ist eine weiß panaschierte Form der Borsigiana Variante. Sie ist leider nstabil, das bedeutet, wenn man die Pflanze nicht beobachtet und regelmäßig zurückschneidet, kann sie wieder ganz grün werden (schade) oder ganz weiß (auch doof, denn dann sterben die Blätter ab und im schlimmsten Fall die Pflanze). Dafür lässt sie sich leicht vermehren.
    Panaschierte Varianten sind sensibler und teurer. Sie benötigen mehr Pflege und Aufmerksamkeit als die ganz grüne Pflanze. Gebt das Geld besser erst aus, wenn ihr die Erfahrung dafür habt.
    Es gibt übrigens auch eine weiße, gelbe und grün panaschierte Version der klassischen Monstera, aber sie ist eher selten und kaum kommerziell im Handel erhältlich.
    Achtung, ein kleiner Tipp am Rande für Newbies für den Kauf von panaschierten Stecklingen über Facebook und Kleinanzeigen:
    Es gibt wegen den hohen Preisen Betrug und dreisteste Abzocke bei privaten Verkäufen Internet! Beim Kauf von Stecklingen solltet ihr in eigenem Interesse an einer gesunden Pflanze immer auf ein 50:50 Verhältnis von grün zu weiß achten und auf bereits vorhandene (gesunde) Wurzeln. Ein einzelnes Blatt könnt ihr zwar bewurzeln, aber, Naja, es wächst nie eine Pflanze draus. Ihr braucht dazu ein Stück Stamm mit einem schlafenden Auge, am besten mit einer Luftwurzel. Seid bitte vorsichtig, Habgier kennt auch in der freundlichen Pflanzenwelt keine Grenzen.

Preisunterschiede und Erhältlichkeit

Preislich liegen die beiden übrigens nah beieinander. In der Regel hängt der Preis einfach nur vom Alter der Pflanze ab. Da Monsteras sehr, sehr alt werden können und bei idealer Pflege viele hübsche kleine Fenster in den Blättern ausbilden, kosten alte gut gepflegte Pflanzen und deren Kopfstecklinge am meisten. Auf diese kleinen Fensterchen haben es nämlich die Käufer abgesehen. Je mehr, je besser. Bei Jungpflanzen gibt es kaum Unterschiede. In Deutschland ist die Form Borsigiana gerade häufiger auf dem Markt vertreten und oft im Angebot. Aber auch die klassische Monstera findet man ab und zu in den Baumärkten.

Ihr müsst euch nicht schlecht fühlen, wenn ihr aus Versehen nicht die klassische gekauft habt. Onlineshops oder Läden machen da oft nämlich gar keinen Unterschied beim Labeln der Pflanzen. Meistens steht ohnehin, wenn überhaupt, Monstera drauf, swiss cheese plant oder einfach nur (köstliches) Fensterblatt.

Die meisten Menschen, die eine Borsigiana besitzen, möchten aber mit der Zeit auch eine klassische Deliciosa haben. Das kann ich gut nachvollziehen, denn mir geht es ja auch so. U

„Und wenn man dann die eine hat, gefällt einem plötzlich die Panaschierte. Und dann entdeckt man, wie viele Versionen es gibt. Und schon seid ihr unrettbar der Monsteraliebe verfallen! Willkommen im Club!“

— die Pflanzenmama

Fazit

Ich hoffe, ich konnte etwas Klarheit in das Durcheinander mit den zwei Monsteras bringen. Diesen Artikel werde ich mit der Zeit immer weiter verbessern und mit neuen Fotos bestücken.

Ich würde so gerne wissen, seit wann es die Borsigiana gibt und wo sie herkommt. Stammt sie wirklich aus diesem kleinen isolierten Tal in der Wildnis oder ist sie eine für den kommerziellen Vertrieb optimierte Züchtung?
In meiner Region hab ich riesige Monsterapflanzen in botanischen Gärten entdeckt, die der Borsigiana ähneln, ranken wie Efeu und keine typischen Rüschen haben. Daneben tief dunkelgrüne Monstera-Büsche mit unglaublich großen Blättern mit Fenstern. Auch ohne Rüschen!
Es gibt noch viel zu lernen über diese schöne Pflanze. Und wenn ihr sie nicht jetzt schon toll findet, sie bekommt bei besten Bedingungen auch noch Früchte die wie Erdbeeren und Ananas zusammen schmecken!
Lasst mir doch einfach einen Kommentar da, wenn ihr noch mehr wisst und mir helfen möchtet!

Weiterführende Links zum Schmökern

Hier im Wiki findet ihr noch einige allgemeinen Details über eine der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6stliches_Fensterblatt

All meine Lieblingsprodukte und sinnvolle Tools zur Pflege von Zimmerpflanzen: https://pflanzenmama.de/2020/06/07/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/

Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist mein Hobby. Ich bin keine Botanikerin oder Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Ich schreibe umgangssprachlich. Vieles zum Thema Zimmerpflanzen hängt stark von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt keine verlässliche Quelle als Grundlage für meine Recherchen online. Selbst in Fachbüchern zum Thema Pflanzenpflege finden sich Fehler oder veraltete und widersprüchliche Informationen. Ich verlasse mich zudem auf meine Erfahrung und die anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und mich korrigieren. Ich freue mich immer über neue Informationen und einen regen Austausch.

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5 Kommentare

  1. Sehr schöner und übersichtlicher Artikel! Eine kleine Korrektur müsste aber gemacht werden. Die „Rüschchen“ bekommt auch borsigiana, weshalb das kein ganz sicheres Unterscheidungsmerkmal ist. Eine borsigiana muss jedoch schon ziemlich groß dafür sein (bekommt die „Rüschchen“ also erst spät) und ist dann wieder sicher durch die längeren Internodien zu unterscheiden. Mein Tipp deshalb: nie auf ein einzelnes Merkmal verlassen.

    1. Hallo Pawel, danke für den guten Hinweis! Das hatte ich im Text unter Unterschied 4 schon ganz kurz erläutert. Leider konnte ich bisher dafür keinen einzigen Fotobeweis finden, nur Hinweise, dass es durchaus möglich ist. Dabei gibt es durchaus große Borsigianas, bzw. auch ausgewachsene Albo-Formen davon. Wenn man auf der Suche nach einer grossen Form der Deliciosa ist, ist es aber manchmal doch ganz hilfreich, nach Rüschchen Ausschau zu halten. Denn die kleinen Monsterabüsche im Gartenzenter haben teils schon sehr große Rüschen. Und viele Besitzer der kleinen Form wünschen sich später eine große und suchen diese im Handel. Ansonsten finde ich die Unterscheidung bei jungen Pflanzen sehr schwierig.

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