Hallo liebe Pflanzenfreunde! Bestellt ihr auch so gerne Pflanzen online? Für mich ist es wie Weihnachten, wenn ein Pflanzenpaket ankommt. Ich kanns kaum erwarten, alles auszupacken! Und wenn das Paket lange festhing, ist die Panik groß.
Egal ob online bestellt oder vor Ort gekauft – jede Pflanze muss sich erst einmal langsam und schonend an eine neue Umgebung gewöhnen und daran anpassen. Ihr könnt eurer Pflanze wirklich dabei helfen und sie tatkräftig unterstützen!
Bei Onlinebestellungen besteht leider immer die Gefahr, dass eine Pflanze zu trocken, zu nass oder mit Schädlingen ankommt. Sei es, ob der Versender nachlässig war oder ob sie zu lange mit der Post unterwegs war – in jedem Fall braucht euer Neuzugang eure Hilfe. Nicht jede Pflanze kann gerettet werden. Manchmal wird euch nur die Reklamation bleiben. Aber jede Pflanze, die per Versand kommt, profitiert von der richtigen Pflege bei Ankunft.
Diese Tipps stellen meine persönliche Herangehensweise aus Erfahrung und Recherche dar. Bisher hatte ich damit immer Erfolg. Pflanzen und Wohnbereiche können so unterschiedlich sein. Übernehmt nicht alles blind, ohne zu hinterfragen, ob es für eure Situation und Pflanze Sinn ergibt. Und jetzt viel Spaß beim Lesen mit den 5 besten Tipps zur Pflanzenpflege nach einer Onlinebestellung.!
Stress, Stress, Stress! Was Pflanzen beim Versand so richtig fertig macht
Als Pflanzen-Newbie gibt es viel zu lernen. Für Pflanzen ist der Verand der reinste Horrortrip. Viele Pflanzen werfen nach dem Versand erstmal geschockt ihre Blätter ab. Das bedeutet nicht unbedingt, das sie gleich ein Fall für die Biotonne sind. Bei manchen Pflanzen ist dies sogar zu erwarten und unvermeidlich! Jede Pflanze macht bei ihrer Reise eine Menge Stress durch. Sie wird nicht nur beim Transport hin- und hergeworfen. Oft wird sie dabei mindestens leicht verletzt. Es ist dazu noch tagelang dunkel, trocken und sie wird in ihrer Verpackung eingequetscht. Manche Pflanzen sind in patschnasse Erde gepackt, andere vertrocknen regelrecht. Dazu kommt je nach Wetter im schlimmsten Fall eine starke Hitze oder Kälteeinwirkung. Mehr Stress geht eigentlich nicht, oder? Leichte Transportschäden und Stressreaktionen sind bis zu einem gewissen Grad nicht vermeidbar und nicht unbedingt ein Grund für eine Reklamation. Zumindest wenn die Pflanze anständig verpackt war.
Egal wie fit eure Pflanze vor dem Versand war – sie kommt geschwächt an und braucht Hilfe!
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Packt eure Pflanze nun ganz vorsichtig aus. Je nachdem, ob eure Pflanze in Erde und Topf, lose mit Wurzeln oder noch gänzlich unbewurzelt ankommt, sind unterschiedliche Herangehensweisen sinnvoll.
Ich kenne mich am besten mit Pflanzen aus, die bewurzelt in einem Topf ankommen. Dies ist meist der Fall, wenn ihr in einem großen Onlineshop bestellt. Aus diesem Grund schreibe ich hier mehr über Pflanzen, die in Töpfen kommen.
Erfahrene Pflanzenfreaks ziehen Stecklinge ohne Substrat vor (unter andrem weil viele gerne in erdfreie Substrate umtopfen oder die Pflanze zunächst ins Wasser stellen). Bei Tauschgeschäften, Ebay und Kleinanzeigen-Käufen und kleineren spezialisierten Shops kann es sein, das ihr einen Ableger oder Steckling ohne Erde nur mit Wurzeln oder noch ganz ohne Wurzeln bekommt. Zum Beispiel ein Blatt mit einem Stück Stamm. Das ist für Neulinge noch komisch und ungewohnt, aber ganz normal in der Online-Community-Pflanzenwelt.
Tipp 1: Gießen, aber richtig!
Pflanzen in Erde
Schaut es als Erstes die Erde an. Ist sie sehr trocken, leicht feucht oder nass? Wenn ihr die Pflanze vorsichtig aus dem Topf gleiten lassen könnt, seht ihr es am besten. Ihr solltet informiert sein, welche Bedürfnisse eure neue Pflanze habt. Meine Tipps sind allgemein gehalten, Pflanzen die es sehr trocken oder sehr nass lieben (wie Kakteen, Sukkulenten, Calatheas, Farne) haben besondere Bedürfnisse, auf die so allgemeine Tipps nicht zutreffen. Braucht eure Pflanze viel oder wenig Wasser? Daran solltet ihr unter anderem eure Entscheidung festmachen, ob es wirklich schon Zeit zum gießen ist.
Denkt immer daran: die meisten Pflanzen sterben an Überwässerung!
- Pflanzenerde komplett ausgetrocknet
Damit alle Wurzeln gleichmässig Wasser erhalten und es keine verbleibenden staubtrockenen Bereiche innerhalb der Erde gibt, macht es Sinn, gleichmässig überall ausreiuchend zu giessen. Gerade Pflanzen aus dem Handel kommen in Anzuchterde, die sehr kompakt und fest werden kann, wenn sie richtig austrocknet. Darum stelle ich meine Pflanzen in die Wanne und giesse sie solange gründlich, bis unten das Wasser wieder herausläuft. Ich lasse sie dann gut abtropfen und stelle sie zurück in einen Übertopf. Ein Tauchbad kann manchmal hilfreich sein. Bevor ihr eure Pflanze auf diese Art “überschüttet”, informioert euch, ob sie das vertragen kann. Wenn ihr euch nicht sicher seid, macht es wie im nächsten Absatz und bewässert sicherheitshalber sanft. - Pflanzenerde leicht ausgetrocknet
Jetzt könnt ihr die Pflanze schonend gießen, stellt sie in einen Untertopf und gießt etwas Wasser hinein. Die Erde saugt das Wasser nach oben. Gießt immer mal wieder nach, bis ihr das Gefühl habt, das die ganze Erde feucht geworden ist. Wenn eure Pflanze sehr schwach ist und bereits Anzeichen von Austrocknung zeigt (Blätter hängen schlaff herunter) könnt ihr sie auf die Seite legen. So kann sie das Wasser leichter und schneller aufnehmen. Die Pflanze sollte sich nun erholen. Wenn die Pflanze bereits vertrocknet ist und braun geworden, könnte es schwierig werden. Pflanzen, die an eine hohe Luftfeuchtigkeit angepasst sind, bekommen durch den Transport sehr leicht trockene Blattspitzen und vertrocknete Ränder. Sie brauchen nun eine höhere Luftfeuchtigkeit um sich schnell zu erholen. - Pflanzenerde leicht feucht:
Ist doch perfekt! Nichts machen. Pflanze beobachten. - Pflanzenerde nass bis triefend nass
Mein Philodendron Florida Ghost kam in so klatschnasser Erde bei mir an, dass der Topf schon tropfte und die Pflanze direkt darin umkippte, weil die Erde keinen Halt mehr bot. Jetzt droht die Gefahr von Wurzelfäule. Ihr solltet der Pflanze helfen. Wenn die Pflanze bereits Zeichen von Fäulnis zeigt, muss die Erde getauscht werden. Ein zusätzlicher Stressfaktor! Ihr könnt Küchentücher nehmen und unter den Topf legen. Diese saugen sich schnell voll und nehmen die überschüssige Feuchtigkeit auf. Regelmäßig erneuern. Eine Heizmatte für Pflanzen kann helfen. Jetzt erst einmal nicht gießen und einige Tage (oder sogar einige Wochen, wie in meinem Fall) abwarten.
Zum Messen der Bodenfeuchtigkeit nutze ich ein Boden-Feuchtigkeitsmessgerät. Gerade am Anfang ein hilfreiches Tool. Die gibt es in jedem Baumarkt und Gartenmarkt für um die 10 € (mit und ohne PH-Messgerät) oder online zum Beispiel hier:
Pflanzen ohne Erde, Ableger mit Wurzeln
Ins Wasser oder ins Moos stellen zum Anwurzeln lassen. Verfaultes entfernen, Schnittstellen desinfizieren. Momentan hab ich damit eher wenig Erfahrung. Ich verweise derweil hier auf die Tipps von Kaylee Ellen, deren dazugehöriges Video ich unten verlinkt habe:
- Pflanze auspacken
- Ins Wasser stellen
- Wasser täglich wechseln
- Nach einigen Tagen einpflanzen
- Monsteras nach 24 Stunden einpflanzbar
- Pflanzen, die kein Wasser mögen in Moos stellen
- Feuchtigkeitsliebende Pflanzen mit Tüte/Glaskuppel eingewöhnen
Tipp 2: Luftfeuchtigkeit erhöhen
Die meisten meiner Pflanzen stammen ursprünglich aus Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Manche botanischen Schätze lieben sogar ganz besonders hohe Luftfeuchtigkeit (70-90%). Also wenn ihr nicht gerade einen Kaktus vor euch habt, könnte eine hohe Luftfeuchtigkeit eurer Pflanze helfen, sich zu erholen, zu akklimatisieren und damit langsam an eure Wohnung zu gewöhnen. Dazu könnt ihr zum Beispiel eine Plastiktüte über die Pflanze ziehen (mit Stäbchen dafür sorgen, dass sie die Pflanze wie ein Zelt umhüllt und nicht berührt). Erfahrende Pflanzeneltern besitzen häufig bereits Terrarien, Vitrinen, Luftbefeuchter und Glasglocken. Da ihr die Pflanze vermutlich nicht sofort zu euren anderen grünen Mitbewohnern stellen möchtet, sondern etwas abseits (S. Tipp 4, Quarantäne) ist die Plastiktüte eine Übergangslösung. Viele nutzen dafür gerne ihr Bad (ich nicht, da fensterlos). Lüften nicht vergessen, sonst droht Schimmel, Pilz und Bakterienbefall.
Messen könnt ihr eure Luftfeuchtigkeit ganz einfach mit günstigen Hygrometern. Sie sind nicht sehr genau, aber zur Orientierung ausreichend:
Tipp 3: Umtopfen sucks! Verschiebt weiteren Stress auf später.
Umtopfen ist für eine Pflanze immer Stress. Eure Pflanze hatte genug Stress, noch mehr davon könnte bedeuten, dass sie es doch nicht packt und am Ende wirklich noch eingeht. Also lasst sie einfach in Ruhe! Am besten verschiebt ihr das Umtopfen auf einen Zeitraum in mindestens 14 Tagen. Wenn die Pflanze robust und pflegeleicht ist, vielleicht auf nur 7 Tage. Jedenfalls nicht gleich. Auch wenn die Pflanze in furchtbarer Erde steht. Und auch, wenn sie äußerlich gerade gesund und erholt aussieht. Es könnte ein paar Tage dauern, bis die Pflanze eine Reaktion zeigt und ihr solltet wirklich jeden zusätzlichen Stress vermeiden. Ich weiß, es ist super schwer, sie nicht in das schöne selbst angemischte Substrat zu setzen und die Anzuchterde mitsamt potenzieller Schädlinge loszuwerden. Aber es ist besser so! Was uns zum nächsten Tipp bringt!
Tipp 4: Ab in die Pflanzen-Quarantäne: sicher ist sicher!
Jede neue Pflanze kann euch Schädlinge sowie Pilze, Viren und Bakterien einschleppen. Der absolute Alptraum aller Pflanzeneltern. Desinfiziert und reinigt grundsätzlich all eure Töpfe und Schneidewerkzeug. Damit euer Neuzugang nicht gleich alle anderen ansteckt, stellt ihn am besten in einen separaten Raum unter Beobachtung. 14 Tage sind ein guter Zeitraum. 1 Monat noch besser. Zur Vorbeugung behandeln viele ihre Pflanzen nach der Ankunft mit ihren Lieblingsmittelchen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und Vorbeugung schadet auch nicht.
So gehe ich vor: Pflanze (vorsichtig) gründlich reinigen. Ich nutze dafür Wasser und reinige auch die Blattunterseiten. Pflanze präventiv vorbehandeln mit einer Mischung aus Neemöl und Wasser (mein Neemöl findet ihr in den Produkttipps). Viele meiner Pflanzen hatten im Vorfeld einen Schädlingsbefall und kamen bereits behandelt bei mir an. Das ist nicht ungewöhnlich, aber auch nicht besonders toll. Ihr müsst immer mit Schädlingen rechnen, also beobachtet eure Pflanzen jeden Tag mit Adleraugen.
Vielleicht erscheint euch das jetzt etwas übertrieben. Das ist okay. Mir ging es auch so. Und dann kamen irgendwie Thripse ins Haus und damit eine gewisse Routine, was das Behandeln angeht.
Tipp 5: sanfte Eingewöhnungszeit. Vermeidet die “volle Dröhnung”
Schonend an direktes oder intensives Licht gewöhnen:
Eure Pflanze solltet ihr jetzt noch nicht in die direkte Sonne stellen. Auch dann nicht, wenn sie grundsätzlich starke Sonne vertragen kann. Schiebt sie einfach langsam jeden Tag etwas mehr ins Licht, sodass sie sich daran gewöhnen kann. Nach Bauchgefühl.
Nicht gleich umtopfen:
Jede Pflanze braucht ein paar Wochen, bis sie sich an einen neuen Standort gewöhnt und von ihrer Reise erholt hat. Habt etwas Geduld. Sobald ihr neues Wachstum entdeckt, ist sie vermutlich “überm Berg” und hat sich bei euch eingelebt und erholt. Jetzt könnt ihr sie in euer Wunschsubstrat umtopfen.
Nicht gleich düngen:
Auch beim Düngen würde ich auf erste Anzeichen von neuem Wachstum achten. Manche Pflanzen kommen bereits in vorgedüngter Erde und brauchen jetzt noch keinen Dünger.
Manchmal liegt einer Bestellung sogar ein Infobrief des Shops bei, der auf die Pflanzen und deren Vorgeschichte und Vorlieben eingeht. So etwas finde ich immer klasse!
Und zum Schluß eine tolle Videoempfehlung: Pflanzen nach Versand wiederbeleben (auf englisch):
Wenn ihr englisch könnt, empfehle ich euch eins der meiner Meinung nach besten und informativsten Videos dazu. Es ist von der Pflanzen-YouTuberin Kaylee Ellen, die einen Online-Pflanzenversandshop in England betreibt und sich mit der Thematik, insbesondere bei empfindlichen tropischen Pflanzen wie Philodendren, bestens auskennt.
Meine Empfehlungen für Produkte zur Pflanzenpflege findet ihr hier:
https://pflanzenmama.de/2020/06/07/produkttipps-und-empfehlungen-fuer-pflanzenfreunde/
Disclaimer: alle Angaben sind ohne Gewähr. Dieser Blog ist “nur” mein Hobby. Ich bin weder Botanikerin, noch Biologin. Ich bin nicht wissenschaftlich ausgebildet. Nicht alles, was ich schreibe, kann zu 100 % korrekt sein. Ich schreibe hier ganz bewusst flapsig und umgangssprachlich, weil ich mir den Spaß am Bloggen über mein Hobby durch zu viel Wertlegung auf Korrektheit und Fachsimpelei nicht verderben will. Vieles beim Thema Pflanzen hängt einfach von der eigenen häuslichen Umgebung ab. Es gibt wenig verlässliche Informationsquellen als Grundlage – selbst in meinen Fachbüchern zum Thema Pflanzen finden sich Fehler oder unterschiedliche Ansichten. Ich verlasse mich also auf eigene Erfahrung und die Berichte anderer. Wenn ihr einen Fehler findet, seht es mir bitte nach. Sehr gerne dürft ihr mich darauf hinweisen und mich korrigieren. Ich freue mich, gerade als Newbie, immer über neue Informationen und regen Austausch!
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